das 6. gebot

werner may   im paradies   17309 fahrenwalde   werner(at)paradies-auf-erden.de

Das 1. Gebot
Das 2. Gebot
Das 3. Gebot
Das 4. Gebot
Das 5. Gebot
Das 6. Gebot
Das 7. Gebot
Das 8. Gebot
Das 9. Gebot
Das 10. Gebot






















































































































































































































































































































































































































































































































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„Du sollst nicht Unkeuschheit treiben, nicht ehebrechen.“

(Denn dieses ist seit dem Urbeginn des Menschengeschlechtes das göttliche Gebot.)


Meine lieben Kinder, die Unkeuschheit als Erbsünde, ist die Sünde des hochmütigen Ungehorsams des ersten Elternpaares gegen Mich, als ihren Schöpfer und Herrn. Denn Adam und Eva wollten durch Verführung der Schlange (der Selbstsucht) Mir gleich werden, und somit nicht mehr untertänig und daher kam der Fall.

Das Wort Ehe bedeutet überhaupt Gesetz, nicht aber bloß "matrimonium" zweier durch Kirche oder Standesamt zum Zwecke des Zusammenlebens vereinigter Menschen. Darum ist unter "Ehe brechen" nicht bloß der gewöhnliche Ehebruch verstanden, sondern jede Unkeuschheit oder Unzucht, ob in der Ehe oder außer ihr.

Adam und Eva waren weder durch Priester, noch Standesamt verbunden, sondern allein durch die Liebe des Herzens; die Liebe des Herzens ist aber geistig "Himmel" genannt, weil der Mensch die Liebe, die für ihn ein Himmel ist, nur im Herzen fühlt und fühlen kann, daher werden wahre geistige Liebesehen "im Himmel geschlossen" bezeichnet, weil daselbst auch der Geist Gottes, als das Leben im Menschen, wohnt.

Obwohl die Ehe Adams mit der Eva durch die reine Liebe oder im Himmel ihrer Herzen begründet war, so gab Ich Gott ihnen doch das Gesetz, sich durch die Unzucht nicht zu entheiligen. Und dasselbe Gesetz der Keuschheit besteht noch immer für alle Menschen.

Unter Keuschheit versteht man aber die vollständige Enthaltsamkeit aus Liebe zu Gott.

Doch ist es Wenigen bekannt, wann die Unkeuschheit beginnt und wann sie als solche nicht besteht, daher soll hier die Grenze bezeichnet werden, nach welcher sich ein jeder richten kann, um nicht zu sündigen.


Verbot im sechsten Gebot.

Alle sinnlichen Gedanken und Begierden, an denen man ein Wohlgefallen hat, ferner unkeusche Gebärden, Worte und Werke, und alles, was zur Unkeuschheit verleitet.

a.- Epheser 5,3-4: Unkeuschheit und jede Unreinheit werde unter euch nicht einmal genannt, wie es den Reinlebenden ziemt; auch sollen Schamlosigkeit und törichtes Scherzgerede nicht vorkommen.

Galater 5,19-21: Ich sage euch vor, dass die, welche die Werke des Fleisches tun, das Reich Gottes nicht erben werden. 

2. Petri 2,9-10: Der Herr behält die Ungerechten auf den Tag des Gerichts (welcher ist der Sterbenstag) zur Bestrafung, besonders die, welche nach dem Fleisch in der Begierde wandeln.

b.- Matthäus 5,27-28: Ihr habt gehört, dass es bei den Alten hieß "Du sollst nicht ehebrechen". Ich aber sage euch, dass ein jeder, der ein Weib mit Begierde anschaut, schon die Ehe mit ihr (geistig) gebrochen hat in seinem Herzen. —

Sirach 9,5+9: Hefte deine Augen auf keine Jungfrau, dass ihre Schönheit dir nicht zum Falle werde! Durch die Schönheit eines Weibes gingen schon Viele zugrunde.


Zur Unkeuschheit verleitet:

Stolz, Frechheit in der Kleidung, Müßiggang, (a) —

Unmäßigkeit im Essen und Trinken, (b) —

allzu freier Umgang mit Personen des anderen Geschlechtes, Vorwitz der Augen, (c) —

und das Lesen unzüchtiger Bücher (d):

(a) Hesekiel 16,49: Siehe, dies war die Missetat Sodomas, deiner Schwester: Übermut, Übersättigung von der Nahrung und Müßiggang des Nichtstuns, den sie und ihre Töchter hatten; aber den Armen und Dürftigen halfen sie nicht.

(b) Epheser 5,18: Berauscht euch nicht mit Wein, woraus Ausschweifung folgt, sondern seid voll des heiligen Geistes.

(c) Hiob 31,1: Ich habe einen Bund mit meinen Augen geschlossen, dass ich keinen Gedanken auf eine Jungfrau habe. 

Sirach 9,8: Wende ab dein Angesicht von schönen Frauen und siehe nicht nach der Gestalt anderer Weiber.

(d) Unter unzüchtige Bücher gehören manche Romane, und dergleichen als die guten Sitten verschlechternder und Schriften.

Der Ehebruch wird in diesem Gebote hauptsächlich und ausdrücklich verboten, weil Personen, welche die Ehe brechen, nebst dem schändlichen Laster der Unkeuschheit, auch das Laster der Ungerechtigkeit gegen den Nächsten begehen, weil sie ihm das tun, was sie nicht wollen, dass er ihnen täte nämlich in Sünde stürzen, durch die er geistesfinster, gottvergessen, und manchmal auch körperlich krank wird, wie die nächste Aufklärung dartut.

Die bösen Folgen des Lasters der Unkeuschheit sind:

Gottvergessenheit, Blindheit des Verstandes oder Geistesfinsternis, Verstockung des Willens, Vorgekommener Abfall vom Glauben (a),

schädliche schändliche Krankheiten des Leibes (b).

Wegen dieses Lasters sind Länder, Städte und Völker von Gott sehr schwer gestraft worden (c).

(a) 1. Könige 11,1-10: Abfall Salomons vom Jehova zufolge der Weibergunst.

(b) Sirach 19,3: Fäulnis und Würmer werden (dem Unkeuschen) sein Lohn. Er wird zur großen Warnung dienen und seine Seele aus der Zahl (der Lebendigen) genommen werden.

(c) Sodoma und Gomorra, Pompeium, Herculanum und Stabiae (hl. Dreieinigkeit 69,16).


Durch das sechste Gebot wird befohlen

sich an Leib und Seele keusch zu verhalten, und zwar sogar in Gedanken, Wünschen, Worten und Gebärden (a),

auch wird gesagt, jede sündhafte Gelegenheit zu meiden (b).

(a) 1. Thessaloniker 4,3-5: Das ist der Wille Gottes: eure Heiligung, dass ihr der Unzucht euch enthaltet, dass ein jeder von euch seinen Leib in Reinheit und Ehre zu halten wisse; nicht aber in leidenschaftlicher Lust, wie die Heiden, die Gott nicht kennen.

2. Korinter 7,1: Weil wir nun solche Verheißungen haben Geliebteste, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und vollenden die Heiligung in der Furcht Gottes.

(b) Matthäus 5,29-30: Reizt dich dein Auge zur Sünde, so wende es ab von dem Reiz und also tue es, wenn dich deine Hand reizt etwas sündhaftes zu tun, usw.

Das sechste Gebot verlangt die Reinheit des Herzens; denn nur diese preise Ich Jesus in der Bergpredigt: "Selig sind, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott anschauen".

Dadurch ist euch das Zähmen eurer bösen Lüste anbefohlen, wie Paulus an die Römer spricht: "Lasset die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, so dass ihr seinen Gelüsten gehorcht.“

Im Brief an die Galater drückt er sich noch genauer aus, indem er sagt: „Die, welche Christi sind, haben Fleisch gekreuzigt samt den Lastern und Gelüsten".

Das Leben der Liebe sucht seine Befriedigung sehr gern an unmündigen Geschöpfen zu frönen, welche in der Sache noch unerfahren sind und daher leicht zu überreden. Für solche Verführer sagte Ich, dass es besser wäre, man möchte ihnen einen Mühlstein an den Hals hängen und sie versenken in die Tiefe des Meeres, weil sie die Unschuld aus dem Himmel der Unschuld in die Hölle der Sünde ziehen.

Daraus folgt: Du sollst nicht die unschuldige Liebe zu Gott und dem Nächten durch sinnliche Liebe entweihen.

Der heutzutage übliche Akt der Fortpflanzung unterscheidet sich von einst dadurch, dass man einst aus Liebe zu Gott sich Wesen wünschte und auf die Welt stellte, da viel Kinder viel Ehre und Macht, weil Gottessegen, bedeutete.

Heutzutage ist aber bloß die Schlange der Eva oder die Selbstsucht der Eltern maßgebend, und wenn sich die Kinder erwünschen, so geschieht dies bloß aus persönlichen Absichten und Vorteilen, nicht aber aus Liebe zu Gott. —

Darin besteht also die Sünde, weil bloß die Selbstsucht des Genusses und Vorteil in Anbetracht kommt; nebenbei macht diese den Menschen ganz materiell und faul für das Göttliche, besonders in der Liebe zu Gott, darin besteht also die Gefahr und Sünde des Menschen, weil er ganz von Gott zur Materie oder zum Satan sich kehrt!

— — —

Nun wollen wir eine wichtige Lebensfrage erörtern, nämlich:

Von wo geht der Impuls zur Fortpflanzungslust aus und wer sündigt dabei, der Leib oder die Seele?

Äußerlich betrachtet, erscheint es dem Menschen, dass der Leib die Lust empfindende Materie ist; dem ist aber nicht so, sondern der Leib ist ein von der Seele belebter Rohstoffkörper ohne eigene Lebenslustimpulse, und dient der Seele nur, um sich materiell betätigen zu können.

Die ganze Lebenslust liegt in der Seele, sie allein ist die Genießerin, weil sie das Leben oder der eigentliche Geistmensch im Körper ist, sie ist es, die im Fleisch denkt, will und handelt, darum ist sie auch nach dem Leibestode die alleinige Büßerin für alle in der Welt gegen das Verbot begangenen Sünden, während der Körper nach dem Austreten der Seele, schmerzlos in die Verwesung überzugehen beginnt und daher nach der Landessitte zur Verrichtung des Fleisches entweder ins Grab oder in die Mauernische, oder in die Gruft gelegt, oder der Verbrennung übergeben wird.

Die Tatsache zeigt euch recht anschaulich, wie verkehrt die Lebensanschauungen der Menschen sind, dass sie der toten Materie große Ehrungen mit den pompes funèbres erweisen, für die lebende Seele aber gar keinen Sinn haben. Dem toten Leichname macht man Ehrenbezeugungen; um das Fortlebende dieses Leichnams ist man aber unwissend und teilnahmslos, weil man durch die jetzt herrschende Glaubenslehre nichts gewisses oder positives darüber erfährt, während es doch nur die Seele ist, für die man sich vor und nach dem Tode des Leibes ganz besonders interessieren müsste, damit das hier auf Erden Verfehlte und Versäumte, im Jenseits ausgebessert und nachgeholt werden könnte, was natürlich sehr schwer hegt, aber doch einmal geschehen muss.

Statt dieser christlichen Pflicht nachzukommen, ist man blind und taub für bessere Aufklärungen, man glaubt bloß den unwahren Lehren, die man von der Jugend an in sich großgezogen hat und dafür müssen eure lieben Abgeschiedenen in der Hölle schmachten, während ihr denkt, dass sie im Himmel und überglücklich sind, weil ihr die weltlichen Vorschriften für ihre Leichname erfüllt habt.

Man sollte sich doch ernster mit den wahren Zuständen des Jenseits des Grabes bekannt machen, um sich hier die Wohnung für das Jenseits bauen zu können, und um zu wissen, was man dort tun soll, wenn man auf der Erde etwas verfehlt oder versäumt hat, sonst steht man so unwissend wie hier, weil der Mensch während des Sterbens und Hinübergehens nichts erlernte, es ist wie der Spruch Pauli war: Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen.

Wenn der Mensch stirbt und ins Geisterreich tritt, nimmt er seine Religionskenntnisse mit, welche ihm in heutiger Zeit der Religions- und Sittenverwilderung gewöhnlich die geistigen Zustände der Hölle eröffnen; denn mit einer falschen Glaubenslehre und daher falschem Lebenswandel kommt niemand in den Himmel.

Darum kümmert euch um die echte Christuslehre, und um den wahren Glauben, die in den christlich-theosophischen Schriften gelehrt werden.

Ich habe Adam und Eva im selben Naturleibe auf die Welt gestellt, wie noch heutzutage jeden Menschen. Daher ist es keine Sünde, wenn ein Mensch den anderen in diesem Naturkleid sieht und betrachtet; nur darf er dabei ferner keine wie nur geartete fleischlichen Berührungen mit dem Körper pflegen, weil dies Reize erzeugt.

Auch darf man eine zweite Person nie aus sinnlichen Gedanken betrachten; oder sinnlich in die Augen schauen, weil dies in die Ewigkeit übergeht. Was man ohne eigenes Zutun am Naturkleid sieht und sich dabei keinen Sinnesreizen hingibt, ist ohne jeden Schaden für die Seele; wenn aber eine Person, es sei in welcher Art immer — eine andere dazu zwingt, sie in Naturkleid zu sehen, so gehört dies schon zur Unzuchtssünde. Es besteht hier die Warnung: Rühre mich nicht an! denn sonst sündigst du.

Dass die Unkeuschheit eine große Sünde ist, entnehmt ihr leicht daraus, weil durch diese Sünde Adam, dessen Geist der größte Geist nach Gott war, zum Falle kam, alle göttlichen Gnaden und Gaben verlor, allen körperlichen Gebrechen und Krankheiten den Weg zum Menschen eröffnete, den fleischlichen und geistigen Tod und die Hölle erschuf; die Eva die Monatszeit davon erhielt und dass Jesus Christus den Kreuzestod mit all den Vorleiden durchkosten musste, um dem Adamsgeschlecht wieder die Kindschaft Gottes zurückzubringen, welche durch die Erbsünde verwirkt wurde, somit ist sie eine der größten Versündigungen, weil der Mensch durch sie ganz materiell und verwildert wird. 

Heutzutage wandelt mit wenigen Ausnahmen die ganze Welt die Wege der Unkeuschheit und die Folgen davon sind, die sich immer häufiger wiederholenden schrecklichen Naturereignisse und Unglücke, welche den Menschen zeigen, dass sie keinen Augenblick des Lebens sicher sind und deshalb aufwachen und nachdenken sollen, warum dies der Fall ist.

Aber die Welt schläft ihren Schlaf und verlangt dadurch Meine Zuchtrute stärker als je zu schwingen.


Die Sünde der Unkeuschheit wird auf verschiedene Art begangen und zwar:

Durch Denken und Sinnen und dadurch sich Versenken in den Genuss dieser Sünde.

Durch Wunschgefühle dieser Sünde frönen, um sie genießen zu können, was natürlich den Unterschied bildet, wie und mit wem man sündigen will.

Durch Bewegungen und verschiedene Anzeichen mittels Körperorganen und Gebärden gegenüber einer zweiten Person, um ihr damit geheime Absichten kundzugeben. Denn parallel sollen Freundschaftsküsse unter ungleichen Geschlechtspersonen nie auf die Lippen, sondern auf die Stirne oder Wange geschehen. —

Das Ansichdrücken einer zweiten Person aus Liebe oder Zuneigung ist zwar keine Sünde, aber dies darf nicht so geschehen, dass die herrschende Gemütsstimmung bei einer oder der anderen Person bemerkt würde.

Durch Reden und Worte, mit denen ihr andere auf diese Sünde aufmerksam macht, oder sie dadurch anführt die Sünde zu begehen; ferner durch schelmische Blicke, Anfragen, schamlose Ausdrücke, welche die Bedenken vor den Folgen benehmen, ferner durch Beredungskunst dabei, durch Aufmerksammachen, durch Gelüste erzeugende Bilder, die man daher nach Möglichkeit anzuschauen fliehen soll, und noch so manches andere, über das nicht zu reden ist.

Durch Taten, besonders durch das Versprechen des Heiratens, worauf die Mädchen, wie die Bienen auf Honig lechzen. Wer einem armen Mädchen das Heiraten verspricht, dem übergibt sich manches mit Leib und Seele. —

Außerdem wird diese Sünde auf die mannigfaltigste nicht wiederzugebende Art begangen.

Die Reichen und Intelligenten arbeiten mit Geschenken, Unterhaltungen, wollüstigen Romanen, Lobhudeleien, größter Erniedrigung, in dem sie förmlich aus den Augen und aus den Reden, Sich-Tragen und Verhalten, die Gedanken der sogenannten Angebeteten zu erforschen und zu vollführen trachten.

Die feinste Salonrednerei wird mit durch die Blume gesprochener Lüsternheit wie ein Hauch, der giftig für die keusche Zucht wirkt, dazu benützt, das Opfer sinnend und träumend zu machen. Die intelligente Welt spricht fein, die gewöhnliche alltäglich, aber dafür ist die intelligente Welt lüsterner als die gewöhnliche, und am Ende sind beide schwach und je feiner die Kost, je intensiver die Begriffsfähigkeit, je ausgerüsteter und besser gepflegt der Körper ist, desto empfindlicher auch die Sinne für unkeusche Sünden und Genüsse. Die Erfindungen der Reichen diesem Genuss nachzulaufen, sind mannigfachsten Art — und der Schluss des Ganzen ist, dass Jung und Alt, Reich und Arm heutzutage dieser gefährlichen Sünde so viel nachgeht und nachlebt, als es nur möglich ist. Sie erfinden allerlei weise Ausreden, die bei Mir keinen Wert und Anklang finden.

Ich habe die zehn Gebote zum Befolgen und nicht sie durch verstandesweise Klügeleien zu umgehen, gegeben. Meine Gebote sind eure Ordnung und euer Strafurteil. Wer gegen diese Ordnung handelt, der schafft sich selbst Unordnung, ist sein eigener Urteilsprecher und sein eigener Strafrichter für das geistige Leben; denn Ich verurteile niemanden, sondern das Nichtbefolgen dieser Ordnung ist die Verdammung seiner selbst.

Hiermit wisst ihr Meine Kinder, dass die Unkeuschheit vor meinen Augen eine sehr große Sünde ist. Trachtet daher sie mit aller Kraft zu meiden und zu fliehen, denn sobald man ihr willige Ohren und Sinne leiht, ist sie schon wirkend in euch und zieht euch in den Abgrund. Hört keine verführerischen Reden an und gebt keinen verführerischen Gedanken Raum sich auszubreiten in euren Sinnen, schaut solche Sachen nicht an, welche eure Sinne erregen, und flieht vor den Taten, wie vor dem lebendigen Satan und ihr werdet einen gerechten, aber freundlichen Richter und Vater in Jesus finden.

Das Leben der Weltmenschen bei der Fortpflanzung ist im höchsten Grade ungeistig. Sie glauben, dass sie recht viel Genuss dabei haben müssen, das aber ist es, was die geistigen Wechselbälge oder Kaine zur Welt schafft, besonders noch dazu helfend wirkt die oftmalige Wiederholung während der Schwangerschaft, wodurch die Frucht schon im Mutterleibe von geilen Geistern besessen wird, also ein Besessener auf die Welt kommt, wie es bei Adam und Eva mit dem Kain der Fall war, dass er in Sinnesaufregungen erzeugt wurde, somit ihm ein böser Keim eingelegt wurde. Heutzutage, da die geistige Welt voller Geilinge ist, kann eine Fortpflanzungsidee gar nicht stattfinden, ohne dass ein Schwarm höllischer Geister, teils zuschauend, teils ins Fleisch eintretend, diese mitgenießen, daher kann sich ein jeder denken, wie es da zugeht, wo Geilheit die Triebfeder des Umarmens ist, und dass da materiell, besonders aber geistig, viel gesündigt wird.

Es wird von weltweisen Gelehrten und Doktoren behauptet, dass, wenn ein Mensch in den besten Zeugungsjahren sich davon enthält, er leicht irrsinnig wird. Diese Behauptung ist so weltlich, wie die Lehrer dieser Ansicht:

"Wann hat jemand gehört, dass Ich die Menschen irrsinnig werden ließ, welche aus reiner Liebe, Ehrfurcht und Ergebenheit zu Mir, Meine Gebote hielten!?" —

Solche Behauptungen sind wohl ganz aus der Weltlichen Verstandesweisheit hergeleitet und haben keine geistige Wahrheit zur Grundlage. Irrsinnig kann nur derjenige werden, welcher äußerlich zum Schein keusch lebt, im Geheimen aber die üppigste Unzuchtsphantasie fleißig pflegt und dadurch eine Menge Unzuchtsgeister in sein Fleisch anlockt, die ihm dann fort und fort sinnliche Bilder vor die Augen führen und ihn nicht zur Ruhe kommen lassen.

Hütet euch davor! Denn ihr seid immer von Geistern Verstorbener umgeben und belauscht, und wenn sie Eigenschaften in euch entdecken, die ihnen zusagen, dann bleiben sie Bewohner eures Körpers und treiben ihr arges Spiel mit euch, und ihr wisst nicht, dass ihr besessen seid von Geistern, die jede Gelegenheit benutzen, um euch zur Unzucht zu reizen und in die Sünde zu stürzen.

Deine Augen und Sinne sollen daher keine unkeuschen Gedanken und Wünsche pflegen, denn dadurch hast du schon geistig gesündigt, welches, wie bemerkt, von vielen Geistern belauscht und von ihnen mitempfunden wird, somit sündigst du schon stark, ohne dass du daran denkst, dass du schon sündigt; denn der geile Fortpflanzungsakt ist eine Sünde, die von Geistern, von denen man besessen ist, mitgenossen wird, sowie auch von den umgebenden Geistern, die daran zuschauend teilnehmen.

Diese ungebetenen Gäste aus sich zu treiben, hilft nichts anderes, als wenn man weiß, dass Gott jemanden die Gnade gab die Teufel auszutreiben (Mark. 16,17), sich an diesen zu wenden. Ist man befreit von Geistern, dann ist der Kampf gegen die Anreizung zum Geschlechtsleben leicht, sonst sehr schwer, weil die einflüsternden Geister dagegen mit aller Gewalt arbeiten. Durch anhaltende große Liebe zu Gott und durch Beten und Fasten und Kämpfe gegen das Übel, wird man mit der Zeit befreit davon; denn die bösen Geister können die Liebe zu Gott nicht ertragen, und wenn sie sehen, dass man nicht nachgibt, werden sie der Langeweile satt und verlassen Einer nach dem Anderen den, der ihre Liebe zur Sünde nicht mehr teilen will! —

Ich Jesus sagte, dass Unzüchter und Hurer nicht ins Himmelreich kommen; — aber auch das "innere lebendige Wort" bekommt man so lange nicht, als man im Sinne, wie oben erklärt ist, unkeusch lebt.


Die menschliche Natur und ihr Verlangen.

Die Liebe sucht ihre Sättigung und sie ist nicht wählerisch. Die Weisheit betrachtet die Mittel, welche sie zu ihrem Vorteil benutzen will. Der Kampf zwischen Liebe und Weisheit endet gewöhnlich im Einklang beider. Wer wird da rechten? Die Weisheit ist zwar hochmütig, aber sie wird von der Liebe besiegt und unterliegt ihrem Ungestüm. Die Liebe siegt über Vernunft, Reichtum, Hochmut, Eitelkeit und Vornehmheit. Aber der Mensch ist ein Instrument in der Hand Gottes und muss seiner Aufgabe auf der Welt bewusst sein und sich nicht von der Liebe, noch von der Weisheit gefangen nehmen lassen.

Ihr vermeint in den Sinneserregungen des Körpers den Himmel auf der Erde zu haben und zu genießen. Dieses war so lange richtig, solange ihr kein bestimmtes Wissen von dem Fortleben nach dem Ableben des Fleisches, und vom Gott hattet; nun aber ist euch die Geisterwelt eine allgemeine und überzeugende Wissenschaft durch den Spiritismus geworden und durch diese Meine unendliche Güte der Zulassung dieser Wissenschaft, erwächst in euch die selbsteigene Pflicht, euch Gewalt anzutun, um nicht unglücklich zu leben und noch unglücklicher zu sterben; denn Paulus sagte: "Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen."

Nicht Gott ist es, der euch jenseits des Grabes richtet, sondern ihr selbst. Hier sammelt ihr euch für das jenseitige geistige Leben entweder paradiesische Freuden oder Höllenqualen.

Die Gnade wird euch nach den Angaben in diesem Buche und in dem christlichen Adept zuteil, dass ihr euch überzeugen könnt, wie es mit eurem geistigen Leben steht, daher seid ihr immer auf der Wacht über eure fleischlichen Gelüste, denn wie einst Adam und Eva fielen, so fallt ihr auch, wenn ihr dieselbe Sünde begeht in der tierischen Art der Vollsättigung eurer Lust. Die Sünde bleibt Sünde,

wie Mein göttliches Verbot ewig als solches unabänderlich verbleibt. Für das erste Mal, da ihr als geistiger Samen in der Seele Adams mit gesündigt habet, habe Ich Christus für euch Alle gelitten; für späteres und jetziges Begehen derselben Sünde werdet ihr aber allein die Buße tun, die euch vorgeschrieben ist. Entsagt daher der verbotenen Frucht, wann sie nur euren tierischen Gelüsten dienen soll, sonst werdet ihr selber die Folgen tragen. —

Die Kämpfe gegen die Versuchungen des Fleisches bleiben niemanden aus, selbst Ich Jesus, als fleischtragender Geist Gottes, hatte großen Versuchungen auszustehen, die Ich bekämpfen musste, um als lebendiges Beispiel euch vorzuleben.

Ich betete und fastete, um gegen das Ungestüm des Fleisches zu siegen. Denn Ich musste, obwohl nach Geist und Seele Gott, Mir Selbst sowie euch mit Beispiel vorlebender Mensch die Versuchungen durch Anreizungen selbst schaffen, um ganz menschlich zu kämpfen und zu siegen, worüber Ich Selbst euch kundgebe in Meiner Jugendgeschichte1. Also müsst auch ihr durch Beten um Hilfe in den Versuchungen zu Mir dem Vater kommen, und durch Fasten gegen zu üppige Phantasiebilder und Anreizungen das Ungestüme des Fleisches abzuschwächen und zu bekämpfen.


Die Ehe oder die Verheirateten.

Die Ehe ist ein heiliges Band zwischen zwei Wesen, welche sich in Liebe die Treue durch das Leben geschworen haben, daher ist solch ein Band heilig, weil die Liebe in Mir den Grund bildet.

Wenn solch eine Liebe, die in Heiligkeit der innigen Herzensgefühle gegenseitig sich die Treue versprochen hat, nicht gehalten wird, so ist ein solcher Treuebruch eine grobe Sünde und wird von Mir streng geahndet, wenn sie aus Ursachen erfolgt, welche sich vor Mir nicht rechtfertigen lassen.

Darum steht es in Meinen Wahrsprüchen, die Ich in der dreijährigen Lehramtszeit der Menschheit zum Nachdenken und befolgen gab, auch in Bezug auf das sechste Gebot, dass Unzüchter und Ehebrecher das Himmelreich nicht erwerben werden, bevor sie nicht durch eine große Reue und Buße Meiner Gerechtigkeit Genüge geleistet haben.

Der Ehebruch wird gewöhnlich aus Rücksichten der Unzucht, Unkeuschheit oder Hurerei begangen, daher sind diese Untugenden im sechsten Gebote inbegriffen.

Wer Unkeuschheit treibt, ist nicht besser als der, welcher hurt. Damit ihr Mich aber versteht, was Hurerei ist, will Ich euch die Tatsache klar vorlegen.

Die Verheirateten glauben, dass sie durch das Ehebündnis das Diplom zur freien Ausübung des Genusses nach ihrer Herzenslust bekommen haben. Es sind hier die Priester die Schuldigen, dass diese grundfalsche Auffassung der Ehe sich allgemein eingebürgert hat, weil sie die Eheleute nicht darüber belehren; darum nennt man die eheliche Unzucht mit dem erhabenen Titel "Den Ehepflichten nachkommen!" — und schaut geringschätzig auf jedes andere Liebesleben, das nicht in der Ehe stattgefunden, und solche Wesen als nicht nach der Gottes-Ordnung, während es gewöhnlich vorkommt, dass besonders die verehelichten Frauen, die selbst ein unreines Leben führen, in der grundfalschen Meinung sind, dass die Ehe zwischen den Eheverbundenen alles erlaubt und heiligt! — andere Unverheiratete, welche meist aus dem Liebesdrange, wie einst Adam und Eva — sündigen, als außer der Gottes-Ordnung betrachten, sich selbst aber gerecht, keusch und heilig durch die Ehe halten, während bei Mir gerade die entgegengesetzte Anschauung besteht, dass diejenigen, welche aus Ungestüm der Liebe sündigen, bedeutend mindere Sünder sind, als die Verheirateten, welche sich dem Genuss nach ihrer Herzenslust hingeben.

Wäre die Ansicht der Verheirateten richtig, dann hätten Adam und Eva nie vor Meinen Augen eine Sünde begangen, denn sie liebten sich innigst und sind von Mir Selbst in Liebe geeinigt und verbunden worden.

Wenn aber eine Ehe, die aus Liebe bestand und von Mir, hört ihr keusch sich dünkenden Ehefrauen und Ehemänner! von Mir, eurem Gott und Schöpfer, gebilligt wurde, da Ich die Eva erschuf und sie dem Adam als Ehehälfte gab, wegen zu üppigen Genusses so unendlich weit von Mir sich entfernen und in die Hölle verfinstern konnte, sagt Mir, ihr keusch sich dünkenden Verheirateten, wie Tief muss erst eurer Eheleben vor Mir stehen, da ihr gedankenlos das Leben genießt und wo eure Ehen selten ohne Nebenabsichten, als: wegen Erwerb von Vermögen, aus politischen Gründen und Standesrücksichten eingegangen werden?! Seht, solche Ehen heißen bei Mir schon bevor sie geschlossen wurden Welt-Ehen, weil sie Erwerbs-Ehen sind, wie auch die Dirne aus Erwerbsrücksichten eben eine Hure ist.

Solche Ehen werden nicht im Himmel, sondern in der Genuss- und Erwerbswelt geschlossen, weil ihr Hauptgrund die Sucht nach Geld, Ansehen, Amt und dergleichen mehr ist, welches in der Welt die Hauptrolle spielt.

Wenn man will eine Ehe eingehen, die im Himmel geschlossen wird, so muss ihr Grund die pure Liebe sein, denn bloß eine solche Ehe wird von Mir gebilligt.

Glaubt aber ja nicht, dass eine solche Ehe nur dann eine Ehe ist, wenn sie vor dem Altar und Priester oder am Standesamt eingegangen ist!

Ich frage euch: Welcher Priester und vor welchem Altar und vor welchem Standesamt wurden Adam und Eva ehekräftig oder ehelich verbunden? Oder glaubt ihr, dass Ich mit Adam und Eva eine Eheschließungszeremonie vorgenommen habe? —

O, wenn ihr das glaubt, so seid ihr in der Irre. Adam bekam Eva als die Lebenshälfte zugesellt, er liebte sie und sie liebte ihn, und diese Liebe war die Ehe. —

Und wenn in Meinem zukünftigen Liebesreich auf Erden die Menschen sich durch die Liebe gefunden haben werden, so wird eine solche Liebe eine dauernde Ehe sein und bleiben in aller Ewigkeit ohne Priester und ohne Standesamt, sondern rein nur aus liebender Zuneigung Zweier, die sich im Herzen zusammen gefunden haben, weil Priester- und Standesamt dann nicht bestehen werden.

Heutzutage muss freilich eine gesetzliche begründete Ehe vor dem Priester oder am Standesamt geschlossen oder eingeschrieben werden, das aber deshalb, weil die Menschen keine Ebenbilder Gottes nach den Tugenden aus der Liebe sind, sondern geistig und fleischlich verwilderte Diener der Welt, welche Mein Gegenpol ist.

Jede Unzucht, welche Menschen begehen, ist eine Sünde und da ist kein Unterschied zwischen Verheirateten und Unverheirateten. Es mildert zwar die Größe der Sünde, wenn die geistige Liebe vorhanden ist; wenn aber das Motiv oder der Beweggrund des Sündigens bloß die fleischliche Liebe ist, dann ist es kein Unterschied, ob sie in der Ehe oder außer ihr begangen wurde.

Die Eheverbindung unter zwei sich Liebenden ist nicht da, um dann frei dem Genuss zu frönen, sondern um die Erlösung der in Materie gebannten Geister aus der Urschöpfung zu fördern. Daher wurde die geschlechtliche Verbindung zwischen zwei Wesen nach dem Sündenfalle erlaubt, aber nur dann, wenn sie ein Kind haben wollten, wobei zuvor die geistige Reinigung der Seele durch innige Liebe zu Mir und Beten voranging, nicht aber wie bei euch, dass ganz tierisch gemein diese heilige Handlung zur Erweckung eines Gotteskindes vorgenommen wird, wodurch ihr oft die Kinder schon im Mutterleibe von Bösen Geistern besessen macht, was gewöhnlich durch den sündhaften Genuss des Sich-Hingebens zuwege gebracht wird, weil ihr, wenn ihr ohne sie Seele zuvor durch die Liebe zu Mir, durch Enthaltsamkeit und Beten gereinigt zu haben, bei jedem Genuss, den ihr aus materieller Liebe eingeht, eine Menge Unzuchtsgeister anlockt, welche euch zuschauen, in euch treten, und eure Lust steigern, weil sie da mitgenießen; — und Mütter, welche während der Schwangerschaft begierig sind und fleißig die Ausübung pflegen, bringen gewöhnlich von Hurengeistern besessene Kinder auf die Welt, welche sie ihr Leben lang bewohnen, und wenn solche Kinder erwachsen sind, sie zur Unzucht reizen und Unzüchter und Ehebrecher daraus bilden.

Nachdem Ich euch bewiesen habe, dass ihr keine von Mir gesegneten Kinder zeugt, wie zum Beispiel Abel und Set waren, oder wie Noah war, denn Ich gab Ehemela, die Tochter des Erzvaters Zuriel in Jahre 919 dem Sohne des Methusalah Lamech als Frau und verbot jede Begattung, bis Ich es ihnen erlauben würde, und diese erfolgte erst im Jahre 1056 somit nach einer Ehe von 173 Jahren, und die Frucht war Noah, ein Mann Meiner Liebe.

Ich frage euch: Wer betet bei euch eine Zeit lang und reinigt die Seele von tierischer Lust, vor der Handlung der Fortpflanzung?

Niemand, sondern alle Kinder werden in Unzucht, weil in tierischer Lust erzeugt, und nun bin Ich daran euch Verheirateten, die ein uneheliches Kind, sogleich mit Pankert und Bastard bezeichnet, zu beweisen, dass das heutige Menschengeschlecht aus lauter Pankerten oder Bastarden besteht, weil die heutigen Kinder nicht mit großer Vorbereitung durch Beten und Mein an euch ergangenes Wort: "Nun ist es an der Zeit", weil die Seele sich in Liebe zu Mir gereinigt hat, wie Ich in der Urzeit bei den Adamiten dies durch das innere Wort anzeigte, geschieht.

Die Etymologie von den prähistorischen Ausdrücken Bastard und Pankert ist folgende: bas (baos neuirich) und ban prähistorisch bedeuten "Unzucht"; — ta und ka "Klein"; — ard, art sind keltische Endungen für die Bedeutung "männliches Wesen" in einem zusammengesetzten Namen, was euch das keltische Latein der Franzosen und ihre Beinamen klar beweisen. Nun schaut euch die Namen zergliedert an: bas—t'—ard, ban—K'—art und rutenisch bais_t'ruk. Seht, lauter prähistorische Wortzusammensetzungen, die nichts anderes als "Unzuchtskind" bedeuten. Da nun die ganze Welt mit lauter Unzuchtskindern bevölkert ist, daher könnt ihr es euch in Zukunft ersparen die Verhöhnungen der unehelichen Kinder mit Bastard und Pankert; Jeder reiße zuerst den Balken aus seinem Auge, dann trachte auch die Splitter aus dem Auge des Nächsten zu entfernen!

Ja, ihr Verheirateten und Keuschsichdünkenden, hat es denn zu Jericho keine ehrlichen, weil ehelichen Frauen gegeben? — Denn es wurde keine aus ihnen gerettet, sondern die öffentliche Hure Rahab wurde bei Mir für besser als alle ehelichen Frauen Jerichos angesehen und sie die "Hure" allein wurde gerettet.

Und was tat Ich Jesus mit der Ehebrecherin? Ich schrieb ihre Sünden in den Sand, da Ich wusste, dass sie nicht schuld daran war — und sagte den verheirateten Pharisäern: Wer sich rein fühlt, der sei der Erste, der den Stein auf sie wirft. Und warum tat Ich als Gott solches? Weil Ich die Unterdrückten und Verachteten, welche nicht selbst daran schuld sind, in Meinen Schutz nehme; — den Hochmütigen aber und denen, die sich für besser halten, erst ihren Hochmut und Größenwahn durch Höllenqualen ausbrennen will.

Das Weib ist die Hälfte deines Lebens, daher soll ein jeder Mensch in vollreifen Jahren seine Lebenshälfte zu Eigen haben und mit ihr aus Liebe zu Mir Kinder zeugen.

Wohl wird jeder Adam durch die Eva versucht, doch begeht der Mann keine Sünde, wenn er keusch in Gedanken mit seiner Ehehälfte umgeht.

Die Liebe zwischen zwei Gatten, zwei Verliebten darf in keinem Falle durch weltliche Eigen- und Genußsucht oder weltlichen Vorteile halber gebrochen werden, denn die Liebe ist das größte Heiligtum vor Gott und Menschen.

Unfruchtbare Ehen, wo Zank und Hader zu entstehen droht, haben nicht zu den von Mir nicht gebilligten Mitteln zu greifen, wie es die Erzväter getan, welche mit dem Einverständnis ihrer rechtmäßigen Weiber, sich Kinder von Dienstbotinnen holen ließen, sondern sich an Mich mit der diesbezüglichen Bitte zu wenden, dass Ich ihre Ehe segne und ihnen Kinder gebe. —

Daher ist es ein Treuebruch, wenn verheiratete Weiber aus dem Grunde des Ehefriedens durch die ehebrecherischen Wege sich die Kinder holen. —

Ich kann Kinder geben, wenn Ich ersehe, dass sie gut erzogen werden. Man benütze die ernste Bitte zu Mir um Kinder zu haben, nicht aber verbotene Wege des Ehebruchs! —

Wo körperliche Missbildung eine Empfängnis nicht gestattet, — nehme man ein fremdes mutterloses Kind an! Damit in keinem Falle gesündigt wird. —

Hat ein Mann viel Begierden und geht heimlich aus, um sich zu befriedigen und sich dadurch zu erlustigen, so begeht er dadurch ganz sicher eine grobe Treubruch-Sünde wider die Natur der Eheordnung.


Der Treubruch in der Ehe.

ist eine Sünde, aber nicht minder das Verführen des Weibes eines anderen Menschen, welches dann auf das Nämliche hinausläuft wie der Ehebruch, denn um diesen handelt es sich beim Begehren des Weibes vom Nächsten.

Der Ehebruch samt Verführung zum Ehebruch ist in Meinen göttlichen Augen eine große Sünde, weil dadurch da, wo sonst Liebe und Friede herrschte, die Hölle mit all ihrem Gefolge eingekehrt ist, und die ganze Familie ins Unglück stürzt, daher kann der Ehebruch nur durch große Reue und Buße wieder gut gemacht werden.

Die Reue muss aus einer vollwahren inneren Überzeugung kommen, dass der Mensch eine große Sünde begangen hat. Selbstverständlich muss dann der Mensch Mich so innig und so lange mit aufgehobenen Händen um Verzeihung bitten, bis Ich ihm irgendwelche Zeichen, oder Gefühle am Leibe als Versöhnungszeichen mache, z.B. das durchrieseln des Körpers, Stöße im Leibe; Lichtzeichen im Zimmer, wo er Mich um Vergebung bittet usw. Dann aber muss er Buße tun, und nie mehr etwas solches tun, und trachten Meine Gebote zu erfüllen. So läutert sich der Sünder langsam und kommt wieder in Gnade bei Mir. Und daraus könnt ihr entnehmen, dass diese Sünde keine kleine, sondern eine große ist.

Jeder Mann soll sein Weib lieben, aber diese Liebe muss der göttlichen Vorschrift entsprechen, daher muss sie geistig und nicht materiell sein. Allein andere Weiber dürfen für seine Augen nicht bestehen, er darf sie wohl anschauen, aber so gleichgültig, wie er seine Mutter oder Schwester anschaut und muss in Bezug des sittlichen Betragens dieselbe Ehrfurcht gegen sie im Herzen haben, als wenn er mit seiner eigenen Mutter sprechen würde. Dementsprechend hat auch das Weib dieselben Vorschriften gegen andere Männer, wie der Mann gegen andere Weiber, das heißt, es muss dieselben mit derselben sittlichen Ehrfurcht betrachten, als wenn es vor ihrem leiblichen Vater stünde.

Die Liebe bildet im Menschen den Samen der Zuneigung und Fortpflanzung.
Dieser Same ist geheiligt durch den Zweck, zu dem er dienen soll, und dieser ist die Belebung der Urgeister und die Erlösung und Zurückführung der in die Materie verwandelten Seele der Satana in Atomen zu Gott. Darum soll der Mensch sich nicht der Genußsucht hingeben, weil er dann das unheilig streut, was die Liebe Gottes zu einem heiligen Zwecke schafft. Von der Kraft des Samens hängt die Kraft der Pflanze ab, somit das Wesen, das daraus entstehen soll. Darum hütet das von Gott Geheiligte, und entheiligt es nicht durch Missbrauch, damit es nicht als ein Bestandteil eures Ichs, einst als verstreut, euch fehlen würde; denn schon derselbe, der nicht sammelt, streut, was erst derjenige, der gedankenlos tatsächlich streut.

Seht, das Geistige davon wird ihm einst mangeln, und daher wird er es nicht haben, wie der Verschwender, der sein Vermögen in unrechte Hände verstreut — von wo er weder Zinsen noch Kapital mehr zurück bekommt.


Geschlechtssünden.

Wir fangen nun mit dem Aufzählen der Sünden an, welche die Menschen einst begangen und noch begehen, um dadurch ein klares Bild der vielfachen Verirrungen des Menschengeschlechtes zu bekommen, nämlich:

Unzucht oder Unkeuschheit, Geilsucht, Wollustmacherei durch Worte, Bilder, Anreizungen oder Taten, Widersprechen und Belehren, dass es keine Sünde ist, übertriebene Eifersucht, die den Beleidigten zur Sünde reizt und führt, Kuppelei, Hurerei, unerlaubter Umgang mit verheirateten und unverheirateten Personen, Ehebruch, Ehescheidung der Hurerei wegen, Schändung und Gewaltschändung oder Notzucht an Mündigen oder Unmündigen, Knabenschändung, Onanie, unzüchtiges Gerede, unflätige Gedanken, Wünsche und Worte, unflätiger Gesang. —

Sodomitische Sünde (Tiersucht und Päderastie).

Die übrigen Sünden, welche unter das sechste Gebot gehören, siehe nach im „Gebetbuch“2, die alle eine große Versündigung sind, weil sie den Geist töten und den Menschen in den Höllenpfuhl ziehen.

Die angeführten Sünden sind für euch die Mittel, um ganz sicher in die Hölle zu kommen, denn Unzüchter und Ehebrecher kommen nicht in den Himmel, sondern in die Finsternis der Hölle und bleiben so lange daselbst, bis sie entweder selbst umkehren und Buße tun oder durch die Gewalt der äußersten verzehrenden Feuerbrunst, die ihnen durch die Lüste und Begierden brennt, sie in die aller verzweifeltste Lage der Schmerzen und Leiden bringt, wo sie dann am Schluss des Bankrotts aller Kraft des Lebens, kapitulieren und zur Buße kehren.

Der Zustand einer solchen Seele ist entsetzlich, denn sie wird geistig wie zu einem Stumpf verbrannt und leidet namenlose Schmerzen und doch hat sie Lust noch größere Sünden zu begehen, trotzdem dass sie keine Nase, keine Ohren, kein menschliches Gesicht usw. von dem verzehrenden Lustfeuer zu Sündigen mehr anhat. — Es flammt das geistige Feuer aus dem ganzen Leibe wie aus einem Haufen glühender Kohlen die Gluthitze. —

Als Vorbeugung gegen die Reizung zur Unzucht ist das vegetarische Leben anempfohlen. Man meide daher hauptsächlich alle alkoholischen Getränke (Wein, Bier, Likör, Schnaps); dann Kaffee, Tee, Tabak, Fleisch und alles natur- und künstlich Gesäuerte, Gegorene, weil, wenn viel genossen, es schädlich ist, und das Blut verdünnt und schwächt. — Auch die Blutarmut (Nervosität, Bleichsucht) neigt stark zu Reizungen der Unzucht, sie muss deshalb geheilt werden.


Im geistigen Sinne

wird unter Ehebrechen, Huren und Unzucht treiben in den göttlichen Weissagungen und Offenbarungen der Propheten verstanden das Gute des Wortes Gottes schänden und seine Wahrheiten verfälschen.


Im himmlischen Sinne

wird unter Ehebrechen verstanden die Heiligkeit des Wortes leugnen, es entheiligen und es im Herzen verlachen.

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1„Die Jugend Jesu“, eine Kundgabe an Jakob Lorber

2Kundgabe an Franz Schumi