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„Du sollst nicht töten! — weder Menschen, noch dich selbst durch den Selbstmord; also auch nicht aus Genußsucht, Unterhaltung oder Mutwillen das Leben der Tiere und Pflanzen, da Ich euer Gott und Vater selbe erschuf, sie erhalte und Ich überall vertreten bin.“
Was wird durch das fünfte Gebot verboten? Durch das fünfte Gebot wird verboten, weder jemand anderen noch sich selbst zu beschädigen, noch zu töten oder zu ermorden. 1. Moses 9,5: Denn auch das Blut — euer Leben, will Ich fordern. Von jedem Tiere will Ich es fordern; und von dem Menschen, von dem Einen und dem Anderen will Ich das Leben des Menschen fordern.
Die Grundbedeutung dieses Gebotes. In Gott ist die ewige Erhaltung der geschaffenen Geister, die unwandelbare Grundbedingung aller göttlichen Ordnung. — Wisst ihr nun das, so blickt auf das Gegenteil, nämlich auf die Zerstörung, und ihr habet das Gebot geistig und materiell bedeutungsvoll vor euch. — Sagt demnach anstatt: "Du sollst nicht töten" — Du sollst nicht zerstören, weder dich selbst, noch alles das, was deines Bruders ist; denn die Erhaltung ist das ewige Grundgesetz in Gott Selbst, demzufolge Er ewig ist und unendlich in seiner Macht. Da aber auf der Erde auch des Menschen Leib bis zur von Gott bestimmten Zeit, für die ewig dauernde Ausbildung des Geistes notwendig ist, so hat ohne ein ausdrückliches Gebot Gottes niemand das Recht, eigenwillig weder seinen eigenen Leib, noch den seines Bruders zu zerstören. Ist aber eine Notwendigkeit da, welche in dem Willen Gottes begründet ist, dass man jemanden umbringt, damit nicht durch sein böses Wirken er sich und andere geistig unglücklich macht, dann ist eine Ausnahme, wie auch die Geschichte der Juden lehrt, wo der Auftrag die Menschen zu ermorden von Gott ausging. Die Juden erhielten die Gesetze unter Blitz und Donner, sie waren ihnen daher heilig, und doch erzählt die Geschichte, dass der Gesetzbringer Moses selbst zuerst eine Menge Israeliten hat töten lassen; und seine Nachfolger mussten mit den am Gesetze sich Verschuldeten das Gleiche tun. — "Du sollst nicht töten", dieses Gesetz lag so gut wie alle andere, in der Bundeslade; was tat aber das ganze israelitische Heer, als es in das gelobte Land einzog, mit den früheren Bewohnern dieses Landes? Was tat selbst David, der Mann nach dem Herzen Gottes? Was der größte Prophet Elias? — Seht, sie töteten Alle, und das sehr vielfach und oft so ziemlich grausam noch obendrauf. Wer da aus euch nüchtern und unbefangenen Geistes ist, muss der nicht in sich selbst das Urteil aussprechen und sagen: Was ist das für ein Gebot, wider das, wie sonst über gar keines, selbst die ersten von Gott aufgestellten Propheten zu handeln genötigt waren? — Ein solches Gebot ist ja doch so gut, wie gar keines; — auch in unseren Zeiten ist das Töten der Brüder im Kriege sogar eine Ehrensache! Ja, der Herr Selbst tötet Tag auf Tag Legionen von Menschen dem Leibe nach; — auch die Engel des Himmels, als fortwährende Diener Gottes, erwürgen in einem fort der Menschen Leiber auf Erden; aber nicht eher, als bis sie vom Herrn den Auftrag haben, und dann nur auf diejenige Art und Weise, wie es der Herr haben will. Und David musste sogar einen Heerführer umbringen lassen, da er gegen einen zu vernichtenden Ort freilich wohl meineidig weil schonend sich benommen hatte. — Gut sage Ich; also steht es mit dem Gebote auf der Erde. Aus diesen Beispielen ist es ersichtlich, dass das Gesetz mehr geistig als materiell aufzufassen ist, dass zwar das Morden und Zerstören verboten ist, dass es aber doch Ausnahmen gibt, wenn es sich um Bestand, Frieden und um ruhiges Leben handelt, und wo der Mensch nur unter dieser Bedingung Gott dienen kann, dann geschieht es, dass wegen Störung dieses Lebens und Zerstörung alles Habens und Gutes, Gott Selber einen Auftrag erteilt, den Feind des Lebens zu vernichten. Darin ist die Ausnahme begründet, sonst aber bleibt das Gesetz ein Gebot, das weder materiell noch geistig gebrochen werden soll, weil es von Mir, dem Allmächtigen zum Erfüllen und nicht zum Brechen gegeben wurde.
Eine geistige Tötung, die erlaubt, ja sogar gelehrt wird. Im fünften Gebot wird jede materielle und geistige Art der Tötung verboten, aber die Tötung des Fleisches zu Gunsten des Geistes nicht; denn die in gegenwärtiger Zeit überaus vielfach vorkommenden Belebungen des Fleisches sind nichts anderes als die Tötungen des Geistes und dessen Verfinsterungen, wodurch der Mensch von sich zur Materie wendet. Doch ist da nicht der Geist Gottes im Menschen, sondern der Menschengeist, oder des Menschen willfährige Gemütsströmung gemeint. Zu Gunsten dieser müssten die Begierden und Gelüste gezügelt und wenn nötig durch öfteres Fasten das Fleisch von seinem Ungestüm getötet werden, damit der Geist belebt wird.
Was ist den Menschenmördern angedroht? Den Menschenmördern wird folgendes angedroht: Moses I. 9,6: Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn der Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen. Offenbarung 13,10: Wer mit dem Schwerte tötet, der muss mit dem Schwerte getötet werden. (Matth. 26,52). Doch beachte man, hier aus Gott der Richterspruch ausging. Wer daher durch Worte Andere auf falsche Wege und Lehre verführt, der soll durch die wahre Zurechtweisung und Belehrung auf den Weg der Besserung und Buße gebracht werden.
Was wird durch das fünfte Gebot noch mehr verboten? Im fünften Gebote werden auch Zorn, Hass, Ärgernis und alle Beleidigungen des Nächsten verboten: Matthäus 5,22: Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichtes schuldig; wer aber sagt „Du Narr!“ der ist des höllischen Feuers schuldig. Johannes I. 3,15: Wer seinen Bruder hasst, der ist ein Menschenmörder; und ihr wisst, dass ein Menschenmörder nicht das ewige Leben in sich wohnend hat. Matthäus 18,6-7: Wer aber ärgert dieser Geringsten (Brüder) Einen, die an Mich glauben, dem wäre besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. — Wehe der Welt, der Ärgernis wegen. Es muss zwar Ärgernis kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen Ärgernis kommt. Lukas 6,31: Was ihr wollt, dass euch die Leute tun, dasselbe tut auch ihr ihnen! Dieses besprochene Verbot wurzelt auf der Tatsache, dass in der Feindschaft, Hass und Rache der Tod atmet, weil darin der Mord verborgen liegt, wie das Feuer im Holz unter der Asche; denn das höllische Feuer ist auch nichts anderes; weshalb man sagt, von Hass entbrennen und von Rache glühen. Dies sind Morde in der Absicht, obwohl nicht in der Tat; wenn man ihnen aber die Furcht vor dem Gesetz, und vor der Wiedervergeltung und Rache wegnehme, so würden sie in die Tat umgesetzt werden, besonders, wenn der Absicht Tücke oder Rohheit innewohnt. Es handelt sich überhaupt darum, zu verstehen, was töten heißt. Auch ist hier niemand ausgenommen, also darf weder der Herrscher, noch der Richter, noch der Metzger, noch der gewöhnliche Mensch leiblich oder geistig töten; denn niemand von euch kann ein Leben geben außer Mir, darum hat auch niemand das Recht es zu nehmen, da er in Meine Rechte eingreift und tötet und zerstört, was Ich aufgebaut und ins Leben gerufen habe, mag es Menschen-, Tier- oder Pflanzenleben sein. Ihr werdet euch aufhalten, wegen des Verbotes, am Pflanzenleben sich zu versündigen. Nun, darüber gebe Ich euch im „Gebetbuch“1 eine gründliche Aufklärung, wie, wann und warum. Auch wird es euch sonderbar vorkommen, dass ihr wilde und schädliche Tiere nicht töten dürftet. — Darüber gebe Ich euch folgende Aufklärung: Die wilden und schädlichen Tiere sind von Mir in die Welt gestellt, um eine gewisse Reiche des geistigen Lebens auszufüllen, und es würde schon von Mir dafür gesorgt, dass da keine schädliche und gefährliche Vermehrung stattfinden würde, wenn die Menschen nach Meinen Geboten leben würden. Was aber das Menschenleben betrifft, so wisst ihr, dass die Menschen Kinder Gottes sind und Ich Selber, als der Gottesgeist des Menschen in euch wohne. Es fragt sich nun: Mit welchem Rechte erdreistet Ihr euch Meine Kinder, deren Geistiges Ich, Gott der Herrscher und Schöpfer des Weltalls Selber bin, zu töten?! Ihr tötet direkt das Werkzeug, mit dem Ich geistig und materiell arbeite, ihr tötet zugleich eure eigenen Brüder und Schwestern.
Durch das fünfte Gebot wird befohlen: Frieden und Einigkeit mit jedermann und sogar mit denen, die uns beleidigt haben, zu halten — Römer 12,18: Wenn es möglich ist, so habt, soviel an euch liegt, Frieden mit allen Menschen! Jedermann gute Beispiele zu geben. — Matthäus 5,16: Also lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, dass sie eure guten Werke sehen, und euren Vater in Himmel preisen. Dem Nächsten geistliche und leibliche Wohltaten zu erweisen. — II. Thessaloniker 3,13: Ihr Brüder, werdet nicht verdrossen (oder müde) Gutes zu tun. Stets freundlich sein im Verkehr mit den Nächsten. — Dekalog: Du sollst die innersten Lebensgefühle durch ein freundliches und stets besorgtes Vorgehen entgegen bringen; denn durch ein unfreundliches Benehmen erweckst du unwillkürlich in Demjenigen, dem du die Unfreundlichkeit entgegen bringst, Gefühle, die mit Meinen göttlichen Liebebegehren in Widerspruch stehen und wirst dadurch ein Töter der innersten geistigen Gefühle deines Nächsten, weil die unfreundlichkeiten Giftpflanzen für den geistigen Boden der Bruderliebe sind.
Das Fleischessen. Nun wollen wir auch das Metzgerhandwerk betrachten. Im Gesetze "Du sollt nicht töten" ist auch das inbegriffen. Ihr werdet sagen: Wenn es nicht recht ist, dass wir Rindfleisch essen, warum hat es Gott Selber den Juden erlaubt zu essen? Es ist hier ein Missverständnis zwischen Meiner Intention und der Erlaubnis. Ich hätte es dem Volke, wenn es sich nicht nach den Fleischtöpfen Ägyptens zurück gesehnt und Mich darum gebeten hätte, dass es Fleisch essen darf, nie erlaubt es zu essen, wie Ich auch dem Adam die Eva nicht erschaffen hätte, wenn er nicht mit Ungestüm darum nachgesucht hätte, da Ich ja gut wusste, dass hinterdrein der Sündenfall folgen wird; aber wer es so haben will, dem geschieht kein Unrecht. Das Fleischessen macht euch geistig so geartet, wie es die Tiere sind, deren Fleisch ihr esst, weil ihr nicht bloß Fleisch, sondern auch das Geistige der Eigenschaften aus dem Blute des Tieres, dessen Fleisch ihr esst, mit dem Fleisch mit einnehmt, weil das Fleisch aus dem Blute besteht, somit das Dumme und Boshafte des Rindes, und durch das Kochen werden die Fleischgeister erhitzt — und ihr werdet dadurch geiler. — Obwohl das Fleisch sehr nährend ist, häuft es euch anderseits Krankheitsstoffe, besonders für die Gicht, — neben dieser noch für mehrere andere Krankheiten. — Dass ihr vom Fleischessen auch tierisch werdet, das erseht ihr an Hunden, die von den Knochen, welche gekocht und dadurch geistig erhitzt, so unzüchtig davon werden, weil sie das erhitzte Geile, welches am stärksten in den Knochen vertreten ist, fressen. Leute, die viel Fleisch essen, sind meistens geil. — Darum wird euch das Tierfleisch essen künftig ganz verboten, um euch leiblich und geistig vor Krankheiten zu bewahren. Wer aus dieser Rücksicht schon jetzt vegetarisch leben will, der hat einen großen Vorsprung vor den Fleischessern gewonnen. Es sind aber nicht bloß diejenigen Tiere unter dem fünften Gebote zu töten verboten, deren Fleisch ihr esst, sondern der Mensch soll überhaupt keine großen, noch kleinen und kleinsten Tiere absichtlich töten, wenn sie nicht, wie die Erdkrabben, da diese die Wurzel der Gewächse verzehren, schädlich, oder wie die Flöhe, Läuse, Wanzen, Schwaben, Russen, Hausgrillen, Mäuse und Schaben zur Tätigkeit aneifernd sind, damit er eine Wohnung öfters reinigt und vor solchen Tieren und Ungeziefer beschützt. Die übrigen Tiere sollt ihr aber nicht töten noch martern, weil sie ebenso die Schmerzen fühlen wie ihr, und weil Ich sie ins Leben gerufen habe und auch in ihnen als das Leben gebende Prinzip lebe, und daher ihr alles mit Rücksicht auf Mich mit Pietät (oder Frömmigkeit) und Ehrfurcht vor Mir betrachten sollt, weil jedes Tier eine geistige Lücke in der Seelenwanderung bis zum Menschen ausfüllt.
Die Fleischkost. 1899, 28. Februar, O. … Vater Jesus klärt Ch. H. S. auf, dass von nun an soll der Mensch weder Rind-, noch Lamm-, noch Fisch-, noch Hausgeflügel- noch sonstiges Fleisch essen, weil er mit dem Essen des Tierfleisches auch das Tierischgeistige mit in sein Menschengeistiges vereinigt; während Jesus als rein Gottgeist das Tiergeistige erlöste und veredelte und daher das Tierfleisch essen durfte. Nur der, welcher die zweite Wiedergeburt erreicht hat, ist im Stande durch Fleischessen die Fleischgeister zu erlösen, zu veredeln und rein in sich aufnehmen. Das Schreibmedium hatte in Meiner Jugendgeschichte gelesen, dass Ich Jesus gern Fische aß. Auf seine Anfrage, da er Vegetarier ist und auch keine Fische isst, erhielt er von Mir Jesus Selbst folgende Antwort: Deine Frage gefällt Mir, darum gebe Ich dir gern Aufschluss darüber. Ihr sollt ohne Fleisch leben, weil das zur Ausbildung eures Geistes notwendig ist. Wer aber, wie Ich, den Geist des Vaters in sich hat, der kann auch jede Nahrung in sich aufnehmen; denn siehe, es ist so: Der Geist, der in der Nahrung enthalten ist, sättigt den Seelengeist der Menschen. Nehmt ihr nun fleischliche Nahrung zu euch, so nehmt ihr auch die Geister aus dem Fleisch mit in euch auf. Ich war aber fähig durch die Kraft Meines heiligen Geistes aus dem Vater, die Geister des Fleisches zu erlösen, damit sie auch zu Gott dem Vater eingehen konnten. Je besser, je feiner das Fischfleisch ist, desto reiner sind die Geister in dem Fischfleisch. Ich aß nun mit Vorliebe Tunfisch, weil das Fleisch der Tunfische sehr reine Geister enthält. Ich erlöste dieselben alle, während Ich das Fleisch aß. Wenn nun die Juden, sowie auch Mein Nährvater Joseph, Fische aßen, so nahmen sie auch die Geister der Fische in sich auf, konnten aber die Geister nicht erlösen, sondern die Fischgeister blieben in den Juden drin; darum haben sie auch jetzt noch viel Fischgeister in sich. Ich konnte die Menschen der damaligen Zeit nicht darüber belehren, weil sie das gar nicht begriffen hätten. Doch euch kann Ich es jetzt sagen, darum tut ihr wohl daran, wenn ihr keine Fische esst. Auch du Mein Werkzeug (Medium), hast nicht die Kraft, die Fischgeister zu erlösen, deshalb esse ja keine Fische. Ja, es verhält sich mit dem Fleischgeist der anderen Tiere gerade so, wie mit dem Fischfleisch. Du sollst den Brüdern sagen, sie Alle sollen kein Fleisch mehr essen, dass ihr Geist keine Fleischgeister mehr in sich aufnimmt. Erlösen können sie die Geister nicht, aber ihr Geist wird immer mehr Tiergeist, je mehr sie Fleisch essen. Das ist genug für deine Frage. Amen. Ich habe auch wohl Lammfleisch gegessen, doch auch hier verhält es sich, wie mit den Fischfleischgeistern. Besser, ihr esst gar kein Fleisch, obgleich die Lammfleischgeister schon sehr duldsam sind. Jesus dein Vater. Nachtrag: Solange der Mensch nicht die zweite Wiedergeburt erreicht hat, ist nicht fähig das Tiergeistige, welches er mit dem Fleischessen mit in sich nimmt, zu erlösen, das heißt das Tierische in Menschengeistiges umzuwandeln, also zu veredeln, dass es der Mensch in sein Ich aufnehmen kann, ohne dass es ihm schaden könnte. Folgende zwei Aufklärungen vom menschlichen Standpunkte, sollen auch bibelwissenschaftlich die Gründe gegen den Fleisch- und Alkoholgenuss klarlegen, wodurch eine übersichtliche Beleuchtung nach allen Seiten gegeben ist.
Dreizehn Gründe gegen den Fleischgenuss vom Standpunkte des Christentums. Vom Standpunkte des wahren, entschiedenen Christentums ist der Fleischgenuss zu verwerfen: 1. Weil Gott den Menschen zum Fruchtesser geschaffen und ihm die essbaren Früchte und Pflanzen zur Nahrung angewiesen hat (1.Mose1,29), es also Aberglaube ist, anzunehmen, Fleisch sei zur menschlichen Ernährung unentbehrlich. 2. Weil die Gestattung des Fleischgenusses (1.Mose 9,2-4) als Folge des Sündenfalles und als Züchtigung für den Ungehorsam gegen Gottes Willen aufzufassen ist; indem seit jener Zeit geistige und körperliche Kraft, Lebensdauer und Gesundheit der Menschen von Jahrhundert zu Jahrhundert abgenommen haben. 3. Weil unser Herr und Meister (Matth.23,8) vom Buchstaben und Zwang des Gesetzes, welches Tieropfer und Fleischgenuss vorschreibt (3. Buch Mose), frei gemacht hat (Matth.5,17) und wünscht, dass wir Gott nur im Geiste (Joh.4,24) dienen und durch Barmherzigkeit und Liebe (Matth.9,13) gegen Menschen und Tiere, durch Herzensreinheit und Wahrhaftigkeit (Vergleiche Nr.12) göttlicher Vollkommenheit entgegenreifen sollen (Matth. 5,48 / Luk.6,36). 4. Weil wir nur in Maße, in welchem wir Liebe und Barmherzigkeit üben, vollkommen werden können und sich diese Liebe auf alle Geschöpfe Gottes erstrecken muss (Psalm 145,15-16). Mit dem Gebot der Liebe verträgt es sich aber nicht Geschöpfe Gottes wider ihren Willen zu quälen, zu mästen und zu schlachten, um sie zu verzehren. (2. Mose 20,13 / Röm. 13,10). 5. Weil sich die Tierwelt nach Freiheit und Erlösung (Röm. 8,19-22) von dem Druck der auf ihr lastenden vergänglichen Knechtschaft (Eitelkeit) sehnt und der höchsten Vollendung entgegen strebt. Es gilt, die Tierwelt — dem Geiste des neuen Bundes entsprechend — als "beseelte Mitkreatur" aufzufassen, entgegen der Auffassung als "Ware", welche im alten Testament vorherrscht (Jesajas 66,3). 6. Weil der Fleischgenuss, wie überhaupt der Ungehorsam gegen den, im Naturgesetz verkörperten Willen Gottes, Krankheiten und Seuchen hervorruft (4. Mose 11 / 1. Kor. 10,6) und zur Unzucht und Hurerei (4. Mose 25) verleitet. 7. Weil die natürliche Lebensweise, das bewusste Leben nach den von Gott gegebenen Naturgesetzen, die Menschen geistig und körperlich vollkommener und gesünder, verständiger und besser macht, sie zu edlem Streben nach geistigen Gütern befähigt und das Verlangen nach unendlicher Vollkommenheit weckt, wie wir an Daniel und seinen Freunden sehen. (Daniel 1,1-20). 8. Weil der Fleischgenuss zum Alkoholgenuss verleitet und reizt, Christen aber stets nüchtern sein und voll Geistes werden sollen (Richter 13,14 / Luk. 1,15 / Kor. 3,16 / Al 5,16 / Eph. 5,18), also berauschende und die Gehirnzellen lähmende Getränke (Bier, Wein, Schnaps) vermeiden müssen. 9. Weil die heilige Schrift direkt und indirekt jeden unnatürlichen Lebenswandel, alle fleischlichen Lüste, Begierden und Sünden verwirft und zur Selbstprüfung, Sinnesänderung und zu geistigem Wandel ermahnt (Röm. 8,13-14; 12,1-2 / 1. Kor. 3,16; 6,19; 9,24-27; 10,5-6 / Al 5,16-24 / 1. Petri 4,1-5 / 2. Petri 1,5-6), der Fleischgenuss und Alkoholgenuss aber den Sinn für schlechte Gedanken empfänglich und zu fleischlichen Sünden bereit macht. 10. Weil er den Körper des Menschen verunreinigt, geil und krank, vorzeitig gebrechlich und hinfällig macht, den Verstand schwächt und verdunkelt und das Leben verkürzt. Eine bewusste Verkürzung des Lebens aber, sei es auch durch unnatürliche Lebensweise, ist Selbstmord. 11. Weil die Verheißungen von dem kommenden "goldenen" Zeitalter des Friedens (Hosea 2,18 / Jesaja 2,4; 4,1-10; 35,5-10; 65,17-25 / Micha 4,3-4) in welchem Kriege und Blutvergießen, Tiermord und Fleischgenuss nicht mehr sein werden, sich noch erfüllen müssen und die Christen berufen sind, an der Vorbereitung dieses Friedensreiches tätigen Anteil zu nehmen. 12. Weil fromm sein, ohne wahr sein, Frömmigkeit ohne innere Wahrheitsliebe bloße Heuchelei ist, müssen wir, wenn wir fromm sein wollen, auch wahr sein und aus diesem Grunde die natürliche wahre, einfache, von Gott gewollte und in unserer Eigenart begründete, fleischlose Lebensweise als richtig anerkennen und darnach leben. 13. Weil sich die Offenbarung Gottes — Natur und Heilige Schrift — nicht widersprechen und sich aus beiden, einheitlich und unwiderlegbar, die Richtigkeit fleischloser Ernährung des Menschen beweisen lässt.
Warum sollen Christen den Fleisch- und Alkoholgenuss vermeiden? Lieber Leser! Der Zweck deines
Lebens
besteht darin: "Gottes Willen zu erfüllen"; Um diesen
Zweck zu erfüllen und
dieses Ziel zu erreichen, bedarfst
du eines gesunden Körpers; denn alles geistige und religiöse Leben,
dein Denken, Fühlen und Wollen, das Höchste und Beste, was du dein
Eigen nennst, ist hier in dieser Welt an deinen Körper gebunden,
kommt dir nur im Rahmen deiner Gehirntätigkeit zum Bewusstsein. Nur
in einem gesunden, harmonisch entwickelten Körper, wohnt eine
gerade, freie, ehrliche Seele. Also ein harmonisches Leben, ein Leben nach Gottes Willen, erfüllt von göttlicher Liebesgesinnung, das ist der Weg, den du zu gehen hast und den dir Jesus Christus vorausgegangen ist. Denke ernstlich darüber nach, ob du in nachfolgenden Punkten bisher nicht im Irrtum befangen gewesen bist, strebe nach besserer Erkenntnis in diesen Dingen und versuche, deine neue, veränderte, auf Gott gerichtete Gesinnung auch durch einen neuen Wandel, eine reinere, bessere Lebensführung zu beweisen. (Lies Römer 8,13-14; 12,1-2 / 1. Kor. 6. 6,19-20) —
Merke also: Der Mensch ist von Gott zum Fruchtesser geschaffen und nur die Früchte und Pflanzen sind ihm zur Nahrung bestimmt (1. Mose,129 / Matth. 6,11). Die Ernährung durch Fleisch und der damit verbundene Genuss berauschender Getränke ist ein seit alter Zeit eingewurzelter Irrtum. Folgende üblen Folgen lasen sich auf Grund der vorliegenden Tatsachen und Erfahrungen feststellen: a.- Fleisch von toten Tieren enthält, außer anderen Krankheitsstoffen, viel tierisches Eiweiß, welches sich im Körper des Menschen in Harnsäure umwandelt. — Die Harnsäure ist die Hauptursache der meisten Krankheiten, besonders von Gicht, Rheumatismus, Migräne, Krebs, Nervosität, Nierenleiden, Herzleiden, Bleichsucht, Magenleiden, usw., indem sie einerseits das Blut verschlechtert, andererseits sich in den Blutbahnen ablagert und dadurch den Blutumlauf hemmt, wodurch dann Krankheiten entstehen. b.- Fleischgenuss, in Verbindung mit Bier, Wein oder Schnapsgenuss, bewirkt nachweisbar eine Lähmung der Gehirntätigkeit, welche in den leichten Fällen in Vergesslichkeit, Denkfaulheit, Stumpfsinn besteht, aber sehr oft zu völliger geistiger Umnachtung führt. Darum erklärt sich sowohl die allgemein herrschende große Abneigung gegen tieferes Denken, ideales Streben und religiöses Leben, wie auch besonders die innere Unwahrhaftigkeit und geistige Schwäche vieler Christen. c.- Eine Entartung der einzelnen Menschen führt notwendig zum Untergang und Verfall ganzer Völker, denn viele Einzelmenschen bilden ein Volk. Infolge verkehrter Lebensweise und daraus folgender Sittenlosigkeit sind entartet und untergegangen die Assyrer, Babylonier, Perser, Griechen, Römer, Indianer. d.- Infolge des Fleisch- und Alkoholkonsums, der gar nicht nötig ist, sind viele Arbeiten notwendig, welche den körperlichen und geistigen Ruin derer herbeiführen, die sie verrichten müssen. Beachte das geistige und religiöse Leben, den Gesundheitszustand und die Sterblichkeitsstatistik der Brauer, Schnapsbrenner, Viehtreiber, Schlächter, Schankwirte, Kellner, u.a.m. Du sollst deines Bruders Hüter und nicht Verbrecher sein!
Außer diesen verstandesmäßigen Gründen lässt sich vom Standpunkte des Christentums folgendes gegen den Fleisch- und Alkoholgenuss einwenden: a.- Er widerstreitet dem Gebot der Nächstenliebe. (Vergleiche I.d; lies Markus 12,31). b.- Er schwächt die Lebenskraft und verkürzt das Leben, macht also unfähig, die uns von Gott gesetzten Lebensaufgaben auszuführen und zu vollenden. c.- Alles Leben, auch das der Tier, stammt von Gott und wird von Gott erhalten, darum hat auch der Mensch kein Recht, Leben vorzeitig zu vernichten, ausgenommen im Falle der Notwehr, im Kampfe ums Dasein. d.- Christen sollen ein keusches, mäßiges, nüchternes Leben führen, darum ist der Fleisch- und Alkoholgenuss zu vermeiden, da er vielfach das direkte Gegenteil bewirkt. (4. Mose Kap. 11;+24; / 1. Kor. 3,16-17; 10,6 / Al 5,16-24 / Eph. 4,17-24.) e.- Weil Gott Alles im Weltall von größter Einfachheit zu größter Vollendung führt (göttliches Entwicklungsgesetz), weil auch wir nach göttlicher Vollkommenheit streben sollen (Evangelium des Matth. 5,48 / Luk. 6,36), kurzum, weil Gott den Fortschritt will, darum sollen wir ihn auch wollen. Darum müssen das Fleischessen und der Alkoholdusel ebenso überwunden werden und fallen, wie z.B. Sklaverei, Länderraub, Menschen- und Tieropfer, Kannibalismus, Gewissenszwang usw. mit fortschreitender Erkenntnis des Besseren, im Namen des Christentums und des Gebotes der Liebe gefallen sind. f.- bei einfacher Frucht- und Pflanzennahrung erreicht der Mensch den höchsten Grad körperlicher Gesundheit, Kraft und Ausdauer, somit die Grundlage für ein harmonisches Seelenleben. (Lies Daniel 1,1-20). Es ist darum einfach eine Forderung christlicher Wahrhaftigkeit, wahr, das heißt nach den von Gott gegebenen Naturgesetzen, naturgemäß zu leben. g.- In Verbindung mit der Verkündigung des Evangeliums eröffnet uns Jesus die Aussicht auf eine Gemeinschaft der Menschen untereinander, welche nicht durch Gesetze oder durch Zwang zusammengehalten wird, sondern in welcher die Liebe herrscht und einer den andern durch Sanftmut überwindet. Nach Jesu Worten beginnt dieses Reich der Liebe (Himmelreich) nicht zuerst in ferner Zukunft (Luk. 17,20-21 / Matth. 20,26-27), sondern es besteht in einer Jesu ähnlichen Gesinnung, und ist überall da schon verwirklicht, wo Menschen in Liebe einander dienen und an der Befestigung und Wegräumung von Not, Elend und Krankheit arbeiten, (lies Matth. 7,21 / Luk. 7,20-22; 10,9), wie es Jesus vorbildlich getan hat.
Im geistigen Sinne werden unter dem Morden aller Arten verstanden, die Seelen der Menschen zu Morden und zu verderben, welche mannigfaltig und vielerlei sind, als zum Beispiel: sie abwenden von Gott, von der Religion und dem Gottesdienst durch Einstreuung von Ärgernissen wider jene und Einredung von unwahren Dingen, welche Abneigung, ja selbst Widerwillen bewirken, daher: Du sollst nicht töten das Gute und Wahre, den Glauben und die Liebe im Menschen, indem du ihm Böses und Falsches einpflanzest durch Worte, Bücher, Zeitschriften u.a.m.; noch sollst du ihm beschränken die Freiheit der geistigen Entwicklung für alles Gute und Edle. Von dieser Art sind alle Teufel und Satane in der Hölle, mit welchen die Verletzer und Schänder der Heiligkeiten der echten Christuskirche in dieser Welt sphärisch verbunden sind. Diejenigen, welche die Seelen durch Falsches zu Grunde richten, werden verstanden unter dem „König des Abgrundes“, genannt Abaddon oder Apollyon, das ist "Verderber", in der Offenbarung 9,11; und im prophetischen Worte (die an der Seele Beschädigten) unter den Gemordeten... Die geistige Tötung ist demnach alles, was den Menschen von Gott und zur Materie zieht. Dieses Kapitel umfasst all die vielen Sünden, welche im „Gebetbuch“2 aufgezählt sind. Die geistige Tötung kann nach den im Gebetbuch aufgezählten Sünden durch sich selbst oder durch andere zuwege gebracht werden. Daher beschaut euch diese genau, weil sie die Summe der Sünden des alten und neuen Testaments vorstellen, worin jeder seine Untugenden und schlechten Eigenschaften finden wird; — die er meiden und aus sich ausmerzen soll;— und muss, wenn er zur Wiedergeburt des Geistes gelangen will.
Im himmlischen Sinne wird unter Morden verstanden, dem Herrn vermessen zürnen, Ihn hassen, und Seinen Namen vertilgen wollen; solche und die, von welchen es heißt, dass sie Christus kreuzigen; denn unter Kreuzigung Christi wird heutzutage himmlisch verstanden: Der absichtliche Widerspruch gegen die Wahrheit über Christus und Seine Worte, und die Verfolgung der Wahrheit durch Kerker und Irrenhaus. — Darüber spricht die Bibel unter dem Sinne vom Lamm, das stand wie gemordet, in der Offenbarung und unter dem Gekreuzigten, auch in der Offenbarung und im Sendschreiben an Hebräer und Galater (darum sollst du nicht töten die diele zu Gott und den Nächsten in deinem Bruder.) Swedenborg schreibt: "Wie das Innere des Menschen beschaffen ist, wofern es nicht von dem Herrn umgebildet wird, stellte sich mir an den Teufeln und Satanen in der Hölle heraus; denn diese denken beständig darauf, den Herrn zu töten, und weil sie dies nicht können, so trachten sie fortwährend darnach, diejenigen z töten, die dem Herrn zugetan sind; weil sie aber dies nicht können, wie die Menschen in der Welt, so gehen sie mit aller Kraft darauf aus, die Seelen derselben zu verderben, das heißt, den Glauben und die Liebtätigkeit bei ihnen zu zerstören. Der Hass erscheint bei ihnen wie dunkelrotes Feuer, und die Rachgier wie weißglühendes Feuer; doch sind es keine Feuer, sondern Erscheinlichkeiten. Die Wutausbrüche ihres Herzens stellen sich zuweilen über ihnen in der Luft sichtbar dar, wie Gefechte mit den Engeln, und wie deren Fall und Niederlage, es sind aber nur ihre Regungen des Zornes und Hasses gegen den Himmel, aus welchen dergleichen gräuliche Gaukelszenen emporsteigen. Überdies erscheinen eben dieselben von ferne wie wilde Tiere jeder Art (nach ihren inneren Neigungen und Leidenschaften) zum Beispiel: wie Tiger, Leoparden, Wölfe, Füchse, Hunde, Pferde, Krokodile und wie Schlangen jeder Art und wenn sie in vorbildlichen Formen zahme Tiere erblicken, so fallen sie dieselben in ihrer Phantasie an, um sie zu töten; meinem Blicke stellten sie sich dar wie Drachen, welche neben Frauen standen, bei denen Kinder waren, die sie wie zu verschlingen suchten, gemäß dem, was in der Offenbarung, Kapitel 12 erzählt wird; was auch nichts anderes ist, als Vorbildung des Hasses gegen den Herrn und Seine Kinder. Dass Menschen in der Welt, welche die Kirche des Herrn zerstören wollen, diesen ähnlich sind, kommt vor ihren Zeitgenossen nicht zum Vorschein, und zwar darum nicht, weil die Körper, durch die sie äußere Sittlichkeit üben, es auffangen und verbergen; dennoch aber erscheinen sie vor den Engeln, welche nicht ihre Körper, sondern nur ihre Geister (oder Seelen) sehen, in ähnlichen Gestalten, wie jene Teufel, von welchen eben die Rede war."
Der Selbstmord. Der Selbstmord des Menschen ist der Eingriff in Meine Schöpfung und eine große Sünde, welche mit der untersten Hölle bestraft wird. Der Selbstmörder tötet einen Menschen, ob er dann an sich selbst oder an seinem Nächsten es tut, ist immer ein Menschenmord. Der Mensch glaubt durch den Selbstmord sich aller Sorgen und Qualen des Lebens zu entledigen, satt dem gerät er in die Finsternis der tiefsten Hölle und in die Gesellschaft gleicher Verbrecher, wie er selber ist, wo die großen Qualen der Hölle für ihn den Anfang bilden; mit diesen verbinden sich seine eigenen, die er mitgebracht hat, und so hat er zwei- und mehrmals so großes Leiden sich zusammengehäuft. Auf der Welt verließ er traurige Angehörige, denen er Schande, Spott und Trauer und Manchen die sorgenvollste Zerrüttung der Lebenslage bereitet hatte; — sich selbst aber stürzte er wie aus Wasser, wo er schwamm, wenn auch schwer, in das Feuer des unleidlichsten Zustandes der Hölle. Die ungelöschten Leiden, Sorgen und Leidenschaften, durch die er zum Selbstmord überging, ferner das Bewußtsein, dass er diese unglücklich machte, die er auf der Welt verließ und die oft vor Verzweiflung die Hände ringen ob dieser Tat, und endlich das neue große Leiden ob der begangenen großen Sünde, quält ihn nun entsetzlich, dass er manchmal wie rasend flucht und wildert ob seiner verfehlten Wege der Tat, die er durch den Selbstmord an sich begangen. Er begegnet traurige, düstere Gestalten im Geiste um sich, die gleich ihm sich keine Hilfe zu schaffen wissen, um aus den ewigen Qualen nach der irreführenden Kirchenlehre kommen zu können. So müssen solche Unglückliche oft viele, viele Jahre verleben, ja Manche müssen den ganzen entsetzlichen Gestank des sich auflösenden Leibes als Strafe für ihre grobe Sünde durchkosten, bevor sie in die Abteilung der verzweifelten Selbstmörder kommen. Wer es weiß, wie schrecklich der Gestank des faulenden Fleisches ist, den kein lebender Mensch ohne zu speien vor großem Ekel nur kurze Zeit ertragen kann, kann sich den Zustand vorstellen, wenn er als Geist mit verfeinertem Geruchssinn diesen grauslichen Pestgeruch und Gestank die langen Monate des Faulens hindurch beiwohnen und durchkosten muss! Das spottet jeder Beschreibung, und seht, kaum hat er diese Höllenqual durchgemacht, kommt er in andere, die wieder in anderer Hinsicht Grausen erregend und neue Verzweiflung in ihm erweckend sind, und so geht es weiter in verschiedenen Stufen, je nachdem, aus welchen Beweggründen der Geist zum Selbstmorde griff, da jeder Selbstmörder andere Gründe zum Selbstmorde und daher auch andere Strafen auszuhalten hat. So seht ihr, dass der Selbstmord einer der traurigsten Hilfsmittel zur Erlösung vom irdischen Leben ist, und daher unterlasse ihn jeder, um nicht überschrecklich unglücklich zu werden. Denn es dauert lange Jahre des Klagens und Jammerns, bis eine Erlösung erfolgt, darum überlege sich ein jeder Selbstmordkandidat aufs Höchste, bevor er den größten Unsinn begeht, sich selber zu ermorden, da er statt die schreckliche Lage zu verbessern oder zu vernichten, sie in zehnfach bis hundertfach größere und schrecklichere als die irdische es war, bringt. Seine Erlösung von da erfolgt infolge von Fürbitten seiner Angehörigen oder Freunde, oder nach sehr langem Beten und Bitten zu Gott, durch einen zugesandten Boten, der ihm als Schutzgeist beigegeben wird und der ihn von nun an leitet und führt... Die Verbrechen gegen das fünfte Gebot. Mutwillige und boshafte Verletzung des Nächsten; — Verschwörung, Aufstand, Tätlichkeit; — Das Umbringen, Töten, Erschlagen, Erstechen, Erwürgen, Aufhängen, Niederhauen, Gemetzel; — Der Totschlag, Mord, vorsätzlicher Mord, Krieg, Schlacht; — Jede Gewalttat, wenn sie nicht durch Wahrheit gerechtfertigt gegen unbefugte Herrschaft oder Gewaltherrschaft ist; — Vergiftung, Selbstmord, Selbstverstümmelung, Lebensabkürzung durch selbstgemachte Krankheit. Hierher gehört auch das Duell als Ehrensache zwischen zwei Hochmutsteufeln — als ob ein Hochmutsteufel irgend eine Ehre hätte?! — Ist es nicht genug, dass ihr euch gegenseitig beleidigt? Müsst ihr den (oft unschuldig) Beleidigten noch töten? Das ist der Beweis, dass in solchen Menschen der Geist des Satans regiert und dass sie daher Höllengeister sind. ----------------------------- 1Kundgabe an Franz Schumi 2Kundgabe an Franz Schumi |