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Freiheit,
Gleichheit und Brüderlichkeit
aus
„Christliche Theosophie“ – Kundgabe an Franz Schumi
Gleichheit
ist
die zweite Parole des Geistes Gottes in euch. Ja, Gleichheit soll
unter euch durch Veredelung, Vergeistigung und Vergöttlichung aller
eurer Tugenden werden. Veredelt, vergeistigt und vergöttlicht euch
selbst, im Herzen eurer Liebe und im Kopfe eurer Weisheit, dann wird
auch die politische Regierung sich veredeln, vergeistigen und
vergöttlichen; denn sie ist der jeweilige Reflex eurer inneren
geistigen Tugenden und Eigenschaften gewesen, nicht besser und nicht
schlechter als diese, denn wie die Menschen im geistigen Leben sind,
so werden sie von Mir eurem Gott durch ihre Vorgesetzten behandelt,
und da müssen wegen der Masse böser Menschen, auch gute darunter
leiden, bis eine allgemeine Umkehr zum Guten stattfindet.
Der
Evangelist Lukas (3,5) schreibt nach Jesajas (40,3), der im Jahre 726
vor Christus diese Worte von Mir erheilt, wie folgt: "Die
Stimme eines Predigers in der Wüste spricht: Bahnt den Weg dem
Herrn! Ebnet seine Pfade! Jedes Tal soll ausgefüllt; jeder Berg und
Hügel soll abgetragen; was krumm ist, soll gerade; was uneben ist,
soll ebener Weg werden. Und alles Fleisch soll das Heil Gottes
sehen.“
Unter
diesen Worten ist die materielle und geistige Gleichheit unter den
Menschen gemeint. Diese auf Meine
Ankunft hindeutenden Worte des
Propheten, haben nicht bloß für die Zeit Johannes des Täufers
gegolten, sondern sie gelten auch für eure Zeit. Die
geistige
Ausdeutung dieser prophetischen Worte lautet: Die Stimme des Geistes
Gottes der Liebe in der lieblosen Welt spricht: Erfüllt das Gesetz
der Liebe! Liebt euch, wie die Brüder untereinander! Die Niedrigen
sollen als ebenbürtige Menschen, weil sie Kinder eines und desselben
geistigen Vaters sind, betrachtet werden; der Hochmut und die
Selbstsucht sollen unter den Menschen verschwinden; was heimtückisch
ist, soll aufrichtig; was lieblos ist, soll barmherzig, und somit
alles lieb und gut werden! — Und alle Menschen sollen im Lichte
der
göttlichen Lehre wandeln und in göttlicher Liebessonne ihres
Herzens sich gegenseitig erwärmen und erquicken.
Durch
die geistige Erfüllung dieser Lehre vollzieht sich dann die
materielle Auslegung von selbst, weil die Menschen selbst die
Schöpfer ihrer geistigen und materiellen Zustände sind. Der
materielle Sinn aber ist folgender:
„Laut
ruft die Stimme eines Predigers in der Wüste (das heißt des
Elias als Johannes des Täufers in der geistigen Wüste der sündigen
Welt): Bereitet dem Herrn Jehova den Weg, macht auf dem Gefilde
eine ebene Bahn unserem Gott (als Messias oder Christus). — Alle
Täler (die da sind die Niederen, Armen und
Unterdrückten) sollen erhöht werden, und alle Berge (die da
sind die Herrschenden, Fürsten und Könige) und alle Hügel (die
da sind hohe Würdenträger und Mächtige) sollen erniedrigt
werden, und was ungleich ist, (durch Klassen und Kasten unter den
Menschen), soll eben (und gleich mit Niederen), und was
höckerig (oder gebeugt und unterdrückt) ist, soll schlicht (und
mit Anderen gleich) werden. Denn die Herrlichkeit
Jehovahs (die da sind die nach göttlichem Gebote der Liebe
lebenden Kinder Gottes), soll geoffenbart werden und alle Menschen
werden (bei der Wiederkunft Christi diese Voraussage erfüllt
sehen.)
Die
Täler, Berge und Hügel sollen gleich sein, jeder
Klassenunterschied aufhören, und der größte soll nicht nach dem
Buchstaben — sondern nach den Taten der Nächstenliebe der Diener
Aller sein.
So lautet Jehova's Ordnung für Meine Wiederkunft als
Jesus, die
bereits unterwegs ist,
das tausendjährige, das heißt, das zukünftige Reich des Geistes
Christi auf Erden aufzurichten.
Mein
Paulus erhielt von Mir zur Beleuchtung der Einführung der Gleichheit
folgende Worte: „Ihr
sollt durch euren Überfluss den Mangel und die Not der Bedürftigen
ausgleichen, dadurch werden die Täler erhöht und die Höhen
erniedrigt.“
Das ist der Sinn des Jesajas — nicht aber eine sinnlose materielle
Abtragung der Anhöhen zum Ausfüllen der Täler. Hier gehört die
Mahnung Meiner Lehre: Alles was ihr wollt, dass euch die Leute tun
sollten, wenn ihr in der Not und Bedürfnis wärt, das tut auch ihr
ihnen; (und Alles, was ihr wünscht, dass euch Andere nicht tun, das
tut auch ihr ihnen nicht.) Also tut! und euer Leben und Handeln wird
gerecht vor Mir.
(Franz
Schumi - Christliche Theosophie)
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Die
dritte Forderung des Geistes Christi an euch ist die Brüderlichkeit. Der
Mensch ist nach seinem Geiste ein Bruder zu Gott, nach seiner Seele
aber zu Satan,
daher das aufbäumende im Menschen, wenn es ihm nicht nach dem Willen
seiner Weisheit geht, weil die Seele noch immer die Evas-Schlange,
welche die hochmütige Selbstsucht heißt, in ihrer Weisheit trägt,
die da der Gegenpol zum Geiste der Liebe in eurem Herzen ist. Hier
wogt immer der geistige Kampf zwischen der hochmütigen Weisheit und
der liebevollen Selbstlosigkeit. Im Kopfe ist die Hölle, wo der
Weisheitssatan; im Herzen der Himmel, wo der Liebesgeist Jesu thront;
daher habet ihr nur zwei Spannen Entfernung zwischen Himmel und
Hölle, oder Liebe und Weisheit, die getrennt im steten Widerspruch
und Kampf stehen.
Die
Bezeichnung Brüderlichkeit kommt euch sonderbar vor, weil ihr in
lauter Kasten und Sekten getrennt seid, die sich gegenseitig nicht
mögen und daher befehden, weil sie nicht von Mir Christus, sondern
vom Antichrist her sind. Dass es so ist, erseht ihr aus
Meinen Worten, die Ich zu Meinen Jüngern sprach: „Es gibt nur
einen geistigen Vater, der im Himmel ist; ihr aber seid alle Brüder,
weil Kinder Gottes und somit Götter.“
Da
Ich Gott Jesus Selber als euer Geist in euch wohne, daher muss euer
Geist in Freiheit leben und nicht von der Kirche und dem Staate in
geistigen Fesseln gehalten werden! —
und da ihr Meine Kinder seid, dann muss auch die Gleichheit als
Brüder und Schwestern, in Allem und ohne jede Ausnahme, unter euch
herrschen. — Ihr aber habet bisher unter dem Gesetz der Weisheit
(statt der Liebe), daher in Knechtung, Ausbeutung und Unterdrückung
gelebt, weil in euren Vorgesetzten nicht der Geist des Herrn, eures
Vaters und Gottes war, — und so hat das Sprichwort "Volkes
Stimme ist Gottes Stimme", wenn diese nach Erlösung aus den
Fesseln der Knechtung schreit und ruft, hier seine volle
Berechtigung; denn Freiheit,
Gleichheit und Brüderlichkeit ist die Stimme eures in euch wohnenden
Gottes,
Dem die heutige Weltordnung ein Gräuel ist, und dem Er nun ein Ende
machen will. Dadurch wird entstehen ein neues Reich, das Reich der
geistigen Liebe des Herrschers von Ewigkeit, wo ein Hirte (Jesus) und
eine Herde (der in Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit lebenden
Kinder in der liebe Gottes) wird.
Gleiche
Pflichten, gleiche Rechte. Ich
habe nicht Menschen von zweierlei Abkunft erschaffen, damit die Einen
arbeiten und die Feiernden ernähren, sondern alle Menschen zusammen
sind berufen zu arbeiten, jeder nach seiner Art, nach seinem Beruf
und seinen Kenntnissen.
Doch
denke niemand, dass außer Feldarbeiter-, Handwerker- und
Volkslehrerstand, für diesen — auch Herren-, Beamten-, Soldaten-,
Pensionisten- und Priester-Stand, als zur Weltordnung gehörig, von
Mir vorgesehen wurde. Alle diese hohen Stände sind Auswüchse
außerhalb der göttlichen Ordnung.
Alle
diese sind überflüssig, wenn die Menschen genau nach Meinen
Geboten, Lehren und Tugenden, wie einst Vater Jesus leben möchten. —
Weil aber die Menschen Mir nicht folgen wollen, daher schwinge Ich
Meine Zuchtrute über sie durch obige privilegierten Stände und
lasse das Sklaventum in allen Arten und Formen unter den Menschen
vegetieren. Und doch ist diese Zuchtrute nicht von Mir her, sondern
von den Menschen selbst, weil sie Meine göttliche Ordnung nicht
respektieren, und die Folge ist, dass das Nichtbeachten dieser
Urordnung aus Mir, sich schrecklich straft an den Übertretern, so
dass sich die Menschheit nicht mehr ohne Mich aus der geistigen und
leiblichen Sklaverei, die sie sich selbst langsam empor gebildet
hatte, erlösen kann.
Menschen!
Erkennt Mich, Jesus, als euren Vater, Gott, Richter und König und
Ich werde euch liebreich anhören und euch erlösen.
Was
ihr im Allgemeinen nicht getan, noch Lust habet zu tun, weil ihr zu
schwach im Glauben und Gottvertrauen seid, haben viele fromme
Menschen für euch getan, und aus
Liebe zu diesen Kindern werde Ich die gesamte Menschheit erlösen und
in die adamitische Urordnung zurückführen. Dann wird es nichts als
"gleiche
Pflichten und gleiche Rechte"
geben, daher wird die gesamte Menschheit hoch ausgebildet werden und
ein Volk des Reiches des heiligen Geistes Gottes bilden, mit Mir, dem
Vater Jesus Jehova Zebaot als Richter, König und Gott an der Spitze
der geistigen Weltordnung.
Die
Liebe ist Gott, die Weisheit ist Satan, wenn aber die Weisheit ihre
hochmütige Selbstsucht der Liebe unterordnet, dann entsteht die
Wahrheit oder Christus.
Die
Liebe wird nun in ihrer Überschwenglichkeit durch die Weisheit weise
geleitet; die Weisheit aber durch die Liebe in ihrer abstoßenden
Hochnasigkeit gesänftet und erträglich gemacht. Beide zusammen
wandern nun wie Mann und Weib, welche Weisheit und Liebe bedeuten,
Hand in Hand, die hoch göttliche Tochter Wahrheit bildend, und
umarmen die Welt, als in ein geistig-göttliches Wesen vereinte
liebevolle und zugleich hoch weise Herrscherin und leiten und führen
die Menschen als Brüder und Schwestern zu Gott.
So
ist die Liebe und Weisheit vereint, die lebendige Wahrheit in euch
und ihr seid fähig als Herr und Diener, reich und arm, gelehrt und
ungelehrt euch gegenseitig als ebenbürtige Menschen vor Gott zu
betrachten, und durch Liebe und Weisheit, Demut und Geduld leicht zu
ertragen, euch gegenseitig zu schätzen und als Kinder eines ewigen
Vaters im Materiellen und Geistigen liebreich zu unterstützen, weil
ihr immer dadurch das höchste Gebot im Gesetze erfüllt. Da gilt der
Wahrspruch eures Vaters Jesus "Wenn
ihr nicht werdet wie die Kinder: Ohne zu zweifeln gläubig, ohne
Heimtücke verzeihend, und liebevoll, demütig, barmherzig und
verträglich untereinander, so werdet ihr nicht ins Himmelreich
kommen."
Nun
kommen wir zum Schluss Meiner Belehrungen. — Meine Aufklärungen
gelten Allen und Jedem, der ein Verlangen im Herzen trägt, nach der
Leibesablegung seiner Seele, die ihr den Tod des Fleischkörpers
nennt, glücklich zu werden.
Und
daher will Ich besonders das betonen, dass die Lehre der Wahrheit in
der christlichen Theosophie sowohl für die hohe Intelligenz, wie
auch für jeden Menschen von eminenter Wichtigkeit ist. Besonders
hervorragend ist sie für die hohe Intelligenz, weil diese in
jetzigen Zeit bereits auf einer Stufe der Bildung steht, dass sie
nichts mehr annimmt, was nicht Sinn und Geist des Lebens in sich
birgt. — Und gerade die christliche Theosophie involviert das
Höchste in sich, was die Liebe und Weisheit vereint anstreben, und
das ist die Veredelung, Vergeistigung und Vergöttlichung eurer
selbst. Deshalb habe Ich diese herrlichen Perlen Meiner echten Lehre
euch vorgelegt, um das Interesse für das Hohe der christlichen
Theosophie zu erwecken und zu beleben; denn nur so wird die Sache
Jesu, eures Vaters, gefördert, Der euch zu Kindern Seiner Liebe und
als Gott — zu Göttern Seiner Herrlichkeit und Heiligkeit machen
will.
Das,
was ihr hier in einem Jahre im Geistigen erreichen könnt, dauert im
Geisterreich, weil ganz andere Verhältnisse bestehen, mehrere
Dezennien, bei Manchen auch mehrere Hunderte und Tausende von Jahren.
Es
ist wahr, man kann nicht gleich ein Theosoph oder Wiedergeborener
sein, aber ihr habet auch nicht sogleich, als ihr auf die Welt kamt,
dieselbe Ausbildung mitgebracht, die ihr heutzutage habet. Daher
sollt ihr wie ein Lehrjunge anfangen euch langsam auszubilden und
euch so lange verfeinern in dieser geistigen Kunst, bis ihr Meister
in derselben werdet. Ihr seid alle berufen an der Herrschaft des
Weltalls eures Vaters teilzunehmen, daher müsst ihr euch in
denselben Tugenden ausbilden, welche Ich von euch zu diesem Ziel und
Zweck verlange. Denn als Herrscher und Leiter einer Welt, die so groß
wie eure Erde — und so aufsteigend bis zur Urzentralsonne, die eine
Million eurer Sonnen groß ist, muss man wohl tätig in der Liebe und
Weisheit sein, um all die Unzahl von Menschen, die diese Riesenwelten
bewohnen, wie ein Gott zu regieren und mit den geistigen Augen
überall über- und durchzublicken.
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