die sieben tugenden jesu

werner may   im paradies   17309 fahrenwalde   werner(at)paradies-auf-erden.de




























































































































































































































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Die sieben Tugenden Jesu als Menschensohn.

(Kundgabe empfangen von Franz Schumi, 1899)

 Vater Jesus erklärt durch Seine eigenen Tugenden, wie der Mensch Ihm nachfolgen soll, um selig zu werden.

 1. Wenn Ich euch Meine Tugenden als Mensch vorlege, geschieht es, um euch darauf aufmerksam zu machen, wie ein jeder Mensch leben soll, wenn er will einst zu Mir, seinem Vater, kommen, Der ihm Selber mit dem besten Beispiel vorangegangen ist und gezeigt hat, wie man leben und handeln soll, wenn man will das Reich Gottes mit Gewalt erobern. Denn, wer nicht mit der Gewalt der Liebe, der Verleugnung oder Demut und durch Entsagung auf alle Weltgenüsse einnehmen wird, der wird es überhaupt nicht einnehmen! ―

 2. Daher will Ich euch die Pfade bezeichnen, auf welchen Ich als Mensch wandelte, um das zu werden, was euch alle erwartet, wenn ihr in Meine Fußtapfen treten und nach Meinem Beispiel leben und handeln wollt ― und diese sind:

 3. Die Liebe Ich habe am Berge Sinai dem Moses die zehn Gebote gegeben, welche ―  Allen bekannt - zeigen, was Ich verbiete; durch die zwei Liebesgebote als Jesus, die ein Auszug und zwar ein geistiger Auszug aus ihnen sind, habe Ich euch aber den Maßstab des Göttlichen in diesen zehn Geboten gegeben. Wenn man Mich über Alles liebt, dann ist der Mensch mit seinen Gedanken bei Mir und trachtet nur das zu tun, was ihm die Liebe zu Mir gebietet, und somit kann er Mich nicht beleidigen, viel weniger sich gegen Mich versündigen, denn er wandelt aus Liebe zu Mir nach Meinen Liebesgeboten. Denn die Liebe ist die allein selig machende Kirche auf der Welt und im Geistreich, weil die Liebe den Himmel mit der Erde verbindet, und aus Menschen Söhne und Töchter Gottes bildet, als Kinder des allmächtigen Schöpfers des Weltalls. Befolgt der Mensch aber das Gebot der Liebe zu Mir, dann trachtet er auch das Gebot der Liebe zu dem Nächsten zu erfüllen. Denn alles, was von Mir kommt, ist ihm heilig, und somit auch das Gebot der Nächstenliebe, welches er als den einzigen Opferaltar zu Mir, Der Ich im Nächsten wohne, betrachtet. ― Er übt da die Liebe, wo er Mir uneigennützige Liebe opfert durch Mitleid an Armut, Elend und Not, ― und diese zu lindern oder ganz aufzuheben an seinem Bruder oder seiner Schwester trachtet. ―

 4. Seht, liebe Kinder, das ist Meine erste und Haupttugend gewesen! Wer Mich liebt, der liebt Mich auch im Nächsten, wenn er sieht, daß der Nächste an diesem oder jenem leidet. Und wie hoch Ich die Liebe von allen Tugenden halte, erseht ihr aus Meiner Auferstehungsgeschichte: Es ist euch bekannt, daß Ich Meine Leibesmutter als solche mit gebührender Achtung behandelte; denn sie war eine Blume der Tugenden und sie liebte Mich mit allem Feuer einer Mutter; ― ihr wisst, daß der Evangelist Johannes Mein Liebling war, aber als es auf die äußerste Probe der Liebe ankam, da  war die Sünderin, die Verachtetste unter den Weltmenschen, Maria Magdalena, diejenige, welche im Feuer ihrer grenzenlosen Liebe zu Mir, mit Gewalt den Himmel an sich riß und Mich zum Erscheinen bewog, als die Erste unter allen Meinen Teueren im Leben! ― Daraus könntet ihr den Wert der Liebe schätzen und abwägen, denn mit ihr kauft man den Himmel und auch Mich, die ewige Liebe!

 5. Die Demut (Vergebung). Wer könnte wohl sagen, daß die Demut nicht die lieblichste Schwester der Liebe wäre?! Die Demut ist die Grundlage der Liebe, und wer die Liebe nicht mit der Demut paart, der kennt der Liebe Grundwesen nicht, das heißt: Er kennt das Geistige und somit das Ewig-Dauernde der Liebe nicht. Ich war die Demut Selbst: Denn Ich, Der die ganze Schöpfung als Sein Werk bezeichnet, wohnte im Menschenleibe Jesu und gab Ihm die Anordnungen, wie Er Sich demütigen soll, daß Er dann der Aufgabe gewachsen ward, die Er zu vollbringen hatte.

 6. Doch glaube niemand, daß die Demut dort anfängt, wo sie durch die Natur der Verhältnisse als Pflichtgefühl oder Gebot vor Hohen gebieterisch verlangt wird! Nein! Da fängt die Demut nicht an, sondern durch Unterdrückung seines Vorrechtes vor den Niederen! Betrachte den Geringen, den Bettler, den Armen, den Notleidenden als deinesgleichen! Hier seine Demut! ― Hier tritt dein Gott und Vater Jesus in Gestalt des Geringen vor dich und ruft dich an: Bruder, hilf, hier bin Ich, den du suchst in deiner Liebe zu Gott. Hier ist dein Jesus als Opferaltar der wahren göttlichen Liebe! Demütige dich und betrachte Mich als deinesgleichen ― ja noch viel mehr! Hier stehe Ich, hier liege Ich und warte auf dich, ob du Mich erkennst, Mich als deinen Gott ehrfurchtsvoll betrachtest und Mir die Ehrerbietung und pflichtgetreue Liebe entgegenbringst, welche Ich dir, als der gewaltige unnahbare Gott in Seiner Heiligkeit, gebiete, entgegenzubringen! ―

 7. Die Sanftmut. - O wie hehr klingt das Wort Sanftmut und wie hoch ist ihr Wert in den Augen Gottes! ― 
Die Sanftmut ist eine Kollektive Bezeichnung für Mitleid und Barmherzigkeit, welche durch ein sanftmütiges Wesen zu erscheinen pflegt. Hier verbinden sich die Liebe und Demut zu einer dritten Gestalt und üben die Werke der Nächstenliebe aus, welche Gott in Seiner Liebe und Demut als die natürlichen Früchte aus diesen zweien ausübt oder durch Seine Kinder ausüben läßt. Die Sanftmut in ihrer werktätigen Ausübung ist Mir ein hohes Gebet, auf welches Ich mit besonderem Wohlgefallen schaue. Wie hoch muß daher diese Tugend in Meinen Augen stehen, da sie aus göttlichen Haupttugenden: Liebe und Demut eine dritte Schwester bilden und durch diese die Natur der Göttlichkeit Vaters in Erscheinlichkeit treten lassen!?

 8. Meine lieben Kinder, erkennt ihr den hohen Wert und die hohe Bedeutung der göttlichen Tugenden im Menschen Jesus, durch welche die Kinder, mit dem Vater zu einem Ring der Liebe Gottes mit der Demut vereint, als Kinder Gottes, als ausübende Götter in Menschengestalt dastehen!?

 9. Befleißigt euch der Sanftmut, der Liebe, der Demut, des Mitleids und der ausübenden Barmherzigkeit an euren Brüdern und Schwestern, zu jener göttlichen Höhe empor wachsen, Blüten und Früchte des ewigen Lebens tragen zu machen, welche euch Mir gleich machen und euch dadurch mit Mir, eurem Gott und Vater Jesus, vereinen! — Nichts steht höher auf der Welt, als wenn die Liebe und Demut in Gestalt der uneigennützigen mitleidsvollen und barmherzigen Liebesbetätigung an dem Nächsten die Früchte der göttlichen Liebe zur Reife heranwachsen lassen! Himmel und Erde, und die ganze hohe Geisterwelt um ihren Vater und ewigen König Jesus, freut sich an den Werken, die ein Kind des Vaters liebevoll an seinem Nächsten übt! — 

Ja Kinder! hier bin Ich, euer Jesus, der Empfänger der Wohltaten und Gaben, welche aus der Liebe, Demut und aus dem Mitleid eures Herzens hervorkamen und Mich, den ewigen Vater, Mich den König aller Könige, Mich den allerheiligsten Gott und Herrscher in der Unendlichkeit durch Mein braves Kind, unwissend, daß Ich es bin, liebevoll beschenkten! — 
Welche Freude und Liebe da aus Meinen Augen strahlt. — Wenn ihr da wüßtet und euch bewußt wärt, mit wem ihr verkehrt, ihr würdet vergehen vor Liebeserregung und Achtung vor Mir! Kinder! Vergesst nie mehr diese Aufklärung eures Vaters und seid barmherzig und liebevoll gegen euren Nächsten! Denn ihr wisst nicht, wo Ich euch prüfe und euch besuche, um euch als Meine oder Meines Gegenpols Kinder zu erkennen.

 10. Die Geduld. Welche hohe Bedeutung dieses Wort hat, davon habt ihr keine rechte Ahnung! — 
Meine Kinder, die Geduld ist die vierte Gestalt der göttlichen Tugenden, darum ist sie etwas so Hohes und Herrliches und Heiliges, daß alle Unendlichkeit vor ihr in Demut die Hände auf der Brust kreuzt. — O Kinder, versteht ihr dies geistige Wort, das Ich hier sprach!? Was soll das heißen, die Unendlichkeit kreuzt in Demut auf ihrer Brust vor der Geduld!? Seht, liebe Kinder, die Unendlichkeit bin Ich Selber, und die Geduld ist die Vereinigung der Liebe, der Demut und der Sanftmut zu einer vierten Schwester der Heiligkeit in den Tugenden Gottes und läßt sie durch göttliche Heiligkeit üben die Ruhe Meiner ewigen Liebe Meines Herzens zu ihrem Nächsten, läßt sie lieber selber alles leiden, als dem Beleidiger, dem bösen Feind des Lebens, Gutes und Habens wegen, wehe zu tun und Gleiches mit Gleichem zu vergelten!

Wo in der Welt kann es etwas Größeres und Höheres geben, als das Unrecht mit Geduld und Ergebung in den göttlichen Willen stillschweigend zu ertragen!?

Wahrlich, Ich sage euch, die Geduld ist eine kollektive Haupttugend Gottes, welche die drei vorbenannten zu einer einzigen vereint und als das Göttliche im Menschen in Erscheinlichkeit treten läßt, welches Mich als Gott gegenüber den Menschen
kennzeichnet, die Mir täglich unsägliches Leid und Wehe fort und fort zufügen, welches Mich veranlaßt, alles ruhig hinzunehmen und liebevoll dahin in die unendliche Ewigkeit gehen zu lassen — Wäre Ich nicht die Geduld selbst, dann wäre die Erde schon längst in ihre Uratome zurückgetreten, denn die Menschen spielen die Satane gegen Mich und fordern Mich fort und fort zum Kampf gegen ihre Verwegenheit auf, mit welcher sie mit Mir umgehen! — 
Doch, alles hat seine Zeit, und auch dieses wird sein Ende erreichen, und ein ewiges Reich der Liebe des guten Vaters wird Seine Geduld und Seine Werke krönen!

 11. Daher sei geduldig mit den Schwächen deines Nächsten! Streite nie! Belehre ihn liebevoll; nimmt er es nicht an, dann schweige und komme zu Mir mit der Bitte: Lieber Vater, gib ihm die Erleuchtung, daß er das Wahre einsieht!

 12. Kinder, übt euch in der Geduld; seid herzensrein, seid vollkommen, seid Götter, als Kinder Gottes, daß Ich mit euch die neue Pflanzschule eines heiligen Geschlechtes Gottes auf Erden anfange, daß Ich mit euch wohne, daß Ich mit euch lebe, mit euch Mich freue und in eurer Mitte das tausendjährige Reich der Liebe Meines Geistes aufrichte! Habt Geduld mit den Schwächen eures Nächsten, wie Ich sie mit euren habe! — Seid Mir ebenbürtig, seid brav, daß Ich Freude an euch haben kann. — Folgt Mir, der Lohn wird unaussprechlich hoch und göttlich: Eure Augen haben nie gesehen, eure Ohren nie gehört, euer Herz nie empfunden, was Ich für euch in Bereitschaft habe, wenn ihr Mir folgen werdet.

 13. Ich lasse euch in Bälde ein irdisches Paradies erstehen, das unvergleichbar schöner, heiliger und göttlicher sein wird, als das erste. Denn Ich komme zu euch auf die Erde, nämlich auf die „neue Erde“, mit Meinem ganzen Gottes- und Kinderstaat des neuen Jerusalems Meines Liebehimmels! Kinder versteht das, was es heißt: Gott in Seiner unnahbaren Heiligkeit wird als ein liebevoller Vater mit allen Seinen auserwählten Kindern, mit Seinem himmlischen Hoffstaat lebendig, sichtbar und für ewig unter Seine Kinder auf die Erde kommen und die dunkle höllische Erde in ein Paradies verwandeln, welches alle Herrlichkeiten der unendlichen Schöpfungen im Weltall vereinen wird! — 
O Kinder, wenn ihr wüßtet, was in den nächsten Jahren nach der vorgenommenen Säuberung — aus dieser Erde wird, und daß ihr in eurem Fleischleibe diese Herrlichkeiten und himmlischen Süßigkeiten genießen werdet! Ja, da würde euch Alles vergehen und nichts einen Wert mehr für euch haben! Ja, Ich sage euch: Kinder, befleißigt euch, das Versäumte schnell nachzuholen, denn die Zeit ist angebrochen, daß Ich die Hölle, genannt Erde, — in ein himmlisches Paradies zu verwandeln anfangen werde.

Es wird ein Kampf ums Sein oder Nichtsein anfangen, weil Ich endlich das Reich des Satans auf der Welt mit göttlichen Mitteln vernichten will!

Und damit wird aufhören der Stachel des Todes, denn mit dem Aufhören der Sünde — wird auch aufhören der Tod; denn der Tod und die Monatzeit sind die Ursachen und Folgen aus der Sünde! Es wird wohl geben eine fleischliche Geburt, aber ohne Schmerzen! — allein einen Tod und die Monatzeit wird es dann nicht mehr geben.

Ihr werdet leben bis zu der zweiten Wiedergeburt. Mit der zweiten Wiedergeburt werdet ihr Mir, dem auferstandenen Heiland gleich, zugleich Mensch und Geist — mit vergeistigtem Fleischleibe weiter leben und wirken, bis ihr einst in unabsehbarer Zeit mit Mir, eurem Vater, Eins in alle Ewigkeit sein werdet. — Die Zeit der Wiedergeburt Christi, von der Ich vor Kaiphas weissagte, ist nun vor der Tür! Eilt! Eilt Kinder, daß ihr nicht verworfen, sondern angenommen werdet! Denn im neuen Reich der Liebe werdet ihr wieder mit euren Dahingeschiedenen zusammenkommen!

Denn alles, was seid Adam je auf der Welt gelebt hat, wird euch begegnen und — und — Ich in der Mitte Meiner Kinder — als euer König und Vater! — 

 14. Die Keuschheit (oder Beharrlichkeit). Die Liebe, Die Liebe, welche aus reinem Herzen zu Mir emporsteigt, befähigt euch, vieles aus Liebe zu Mir zu erdulden und euch zu üben in der Keuschheit, welche eine Grundlage der Heiligung oder Reinigung eures Wesens ist. Die Keuschheit ist eine Tugend, welche nur mit großer Aufopferung seiner selbst großgezogen werden kann. Als Ich dem Adam und der Eva die Keuschheit des Leibes als Grundbedingung des Gehorsams gegen Mich aufstellte, wußte Ich bereits im voraus, daß diese Zwei aus Unwissenheit ungehorsam werden und welche Folgen dieser Ungehorsam haben wird und daß sie infolge des Ungestümes der Liebe zu Falle kommen werden. Aber Ich war nicht die Ursache dieser Fleischliebe! —

 15. Wäre Adam in seiner Urwesenheit als Seele und Gottesgeist Mir treu geblieben, dann hätte Ich nicht nach seinem eigenen Willen die Eva als das Weibliche im Adam aus ihm genommen und als ein zweites Geistwesen neben ihm erstehen lassen. —
Wohl war damit der Weg des Fleisches in Beiden angebahnt, aber noch nicht vollendet.
Ich wollte zuerst durch folgsame Enthaltsamkeit die beiden zu einem geistigen Gefäß heranbilden, um dann geistig reine Nachkommen zu zeugen, welche der Tod nicht hätte angreifen können, weil sie eben geistig rein zur Welt gekommen wären. Allein, Adam und Eva waren eben erwachsene, aber unerfahrene Kinder, und wie die Kinder sind, unachtsam gegen das, was ihre Eltern sagen — so auch Adam und Eva gegen Mein Verbot. — Und die Folge war, da sie tierisch geworden waren, so mußten sie dann auch tierische Nahrung zu sich nehmen, woraus Blut und daraus Knochen, Fleisch usw. gebildet wurde. 
Vor dem Eingehen in tierische Begattung waren beide nur in Geistergestalt, ohne Fleischleib, und lebten nur von geistiger Speise — von starkem Einsaugen der Wohlgerüche der Früchte, welche im paradiesischen Garten vorkamen, und von einer geistigen Frucht, welche in den Mund genommen, zerfloß und sich sogleich in alle Teile des geistigen Körpers verbreitete und selben belebte und stärkte, — die Ich nach der Versündigung verschwinden ließ. Die Vertierung im Genuß der Liebe machte aus den geistigen Körpern der ersten Menschen tierisch-fleischliche Körper als die Folge der Sünde.

 16. Die spätere Erzeugung des Menschengeschlechtes geschah auf die tierische Art, und diese ist die Erbsünde, welche die Menschen nach und nach ganz vom Göttlichen zur Materie gezogen und sie unwürdig ihrer hohen Anstammung gemacht hat. Wie groß diese Sünde ist, könnt ihr daraus entnehmen, dass Adam vor der Sünde so hochgeistig stand, wie noch heute kein Erzengel, und wie tief er fiel, entnehmt ihr leicht daraus, daß manche gelehrte Menschen in ihrer Finsternis des Geistes, ihre Vorfahren im Affengeschlechte suchen! — Traurig genug, als Gotteskind im Affengeschlecht seine Abstammung zu suchen! — Was die Liebe Meiner Väterlichkeit dabei betrifft, so kann Ich euch nur soviel sagen, daß der Mensch selber der Schöpfer seines Schicksals wurde und dass Ich ihm auch in Zukunft keine Mußgesetze aufbringen werde; dafür aber sogleich nach einer Versündigung die gerechte Strafe fühlen lassen werde! Und Ich sage euch: Das Ausscheiden aus dem Himmel und Verbannen in die Hölle wird schnell Besserung herbeiführen und keiner wird es mehr nachmachen wollen.

 17. Was nun eure Aufgabe betrifft, da will Ich euch aber folgendes raten: Entsagt wo möglich der Fleischeslust! 
Reinigt und heiligt euch, dass Ich euch als Meine Kinder leiten kann! — Denn die Fleischeslust ist eben eine Sünde, weil sie unnatürlicher Weise aus der Liebe herstammt, die man nicht leicht bändigen kann, weil sie gewöhnlich — die klare Vernunft betäubend — mit Ungestüm auftritt. Aber, sie ist eine Sünde, die ohne jede Bedingung aufhören muss, weil die Unzüchter das Reich der Liebe nicht besitzen werden. Ich will aber damit nicht etwa sagen, daß dies niemals geschehen wird, sondern nur so lange nicht, als ihr die Unkeuschheit liebt und euch noch nicht bemüht, euer Fleisch zu reinigen, wozu einige Jahre notwendig sind. — Daher fangt lieber gleich an, euch zurückzuziehen, denn es würde euch furchtbar treffen, wenn ihr einst sehen würdet, daß Andere reif sind; — ihr aber müsst noch so und so lange bleiben im Wirrwarr der Welt, bis ihr rein und in der Standhaftigkeit erprobt seid! —

Denn das neue Reich wird ein Reich der geistig-himmlischen, nicht aber der tierischen Liebe sein!

 18. Liebe Kinder, das Leben auf der jetzigen Welt ist eine pure Hölle. Ihr empfindet das zwar nicht, wenn ihr aber das Leben des Liebehimmels kennen würdet, dann wärt ihr so unglücklich und untröstlich in eurer Lage, dass ihr gar nicht mehr bestehen könntet auf der Welt. —

 19. Meine Liebe kann euch nur das Eine raten: Kinder, entsagt der Welt und ihren Fleischgelüsten durch das Beten und Fasten, damit ihr ehestens dahin gelandet, wo Alle sein werden, welche Meine Worte anhören und darnach leben und handeln.

Unaussprechlich an Genüssen himmlischer Art wird dann euer Lohn — und Mich besitzen heißt mehr, als die ganze Welt sein eigen nennen. Wenn dich aber die Fleischlust gar zu sehr plagt, dann komme zu Mir und bitte Mich recht liebe- und
demutsvoll, daß Ich den Fleischgeistern Ruhe gebiete, und es wird besser werden. —
Außerdem kämpfe mit deinem unbeugsam festen und starken Willen: Nein! Ich will nicht! Und wenn du deine Gedanken von der Fleischeslust auf Mich richtest, dann können sie nichts durchsetzen. Gehe fort mit den Gedanken, Augen, Ohren und mit Allem vom Orte der Verführung, und es wird dir gelingen Sieger zu sein. —

Merkt euch: Das Streben des Fleisches ist Tod; das Streben des Geistes aber Leben und Frieden.

 20. Der Friede. Dieses kleine Wort faßt so Unendliches in sich, daß ihr das nie werdet fassen können, so lange ihr nicht in den wahren Frieden durch die Wiedergeburt des Geistes gelangen werdet. Der Friede ist die Grundlage der Glückseligkeit: denn wo kein Friede, dort kein Segen und wo kein Segen, dort kein Glück. Segen und Glück und Frieden bringen Zufriedenheit, und wer Zufriedenheit besitzt, der ist reich, weil der Reichtum nicht die Zufriedenheit geben und ersetzen kann. Daher sagte Ich einst: Friede sei mit euch! womit Ich sagen wollte: Ihr sollt zufrieden und glücklich sein!

Pflegt daher den Frieden in euch und um euch, denn wo der Friede ist, dort ist gut wohnen, weil der Vater des Friedens dort wohnt, der Ich Selber bin. Leidet lieber Unrecht, als daß ihr aus eurer Ruhe euch reißen möchtet, denn wo der Friede fehlt, dort fängt die Hölle an! Durch den Frieden im Herzen gewinnt ihr den Boden, auf welchem alle schönen Tugenden wachsen, sich entfalten, blühen und reifen können.

Pflegt daher den Frieden und flieht alle und jede Gelegenheit, womit ihr den Frieden mit euch und eurem Nächsten verlieren könntet, denn solange ihr den inneren Frieden nicht habt, seid ihr unzufrieden, und die Unzufriedenheit verleidet alle Lust am Leben.

Werdet daher die Schmiede eures Glückes durch Pflege Meiner Tugenden, besonders durch die Pflege der Liebe und des Friedens des Herzens! Willst du in glückseliger Zufriedenheit leben, dann pflege den Frieden dadurch, daß du nur für das Geistig-Göttliche lebst und strebst, — und nur dein eigenes Ich in seinen Untugenden beschaust und korrigierst; — deinen Nächsten aber diene durch Werke der Nächstenliebe und das wird beseligend auf dich einwirken.

 21. Die Selbstlosigkeit. Welch hohes Wort und wie schwer erscheint es euch dasselbe in Erfüllung zu bringen!

 22. Die Verhältnisse der jetzigen Zeit sind so gestaltet, daß ihr die Selbstlosigkeit als eine höchst gefährliche Tugend betrachtet — und nicht mit Unrecht! — Denn die heutige Welt würde eure Herzensgüte mit einer Raffiniertheit ausbeuten, daß euch zuletzt selbst nichts Anderes übrig bleiben würde, als wieder die Barmherzigkeit Anderer in Anspruch zu nehmen.

 23. Befleißigt euch der Liebe der Selbstlosigkeit dort, wo ihr der festen Überzeugung seid, daß die Not euch in Anspruch nimmt. Ich bin zwar in jedem Menschen, aber auch der Satan der Überlistung fehlt da und dort nicht! Vereinigt daher die Liebe mit der Weisheit und seid vorsichtig, daß euch die Menschen nicht ausbeuten, welche nur darauf hin spekulieren, auf Unkosten anderer zu leben während wahrhaft Arme, die sich schämen, oder die euch als Wohltäter nicht kennen, Hunger, Not und Elend leiden.

24. Ich bin die Selbstlosigkeit! Ich bin es Selber, Der euch ans Herz legt: Seid barmherzig, wie euer Vater in Himmel barmherzig ist, denn Seine Barmherzigkeit währt ewig; aber seid klug wie die Schlangen, um nicht das Opfer böser und fauler Menschen zu werden.

 25. Aber Ich sage euch: Wo ihr fest überzeugt seid, daß geholfen werden soll, dort soll eure Selbstlosigkeit keine Grenze ziehen! Denn Ich werde euch einst dafür königlich-göttlich belohnen; denn da war Ich Selber, der Hunger, Not und Elend litt, und ihr hattet Mir geholfen!

 26. Oft kommt es vor, daß ihr erst nachträglich erfahrt, daß dieser oder jener unwürdig eurer Liebe und Barmherzigkeit war. Ich sage euch, werfet ihm das nicht vor, daß dadurch nicht euch ein geistiger Schaden erwächst; sondern wendet eure Augen zu Mir und saget: Lieber Vater, aus Liebe zu Dir und nach Deiner Lehre habe ich gegeben und gehandelt; daher lieber Vater nimm es so auf, wie mein Herz damals es fühlte, als ich meine Hand in Liebe ausgestreckt habe, — und Mein Segen wird auf euch ruhen und euch begleiten.