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Das
Fasten. Vaterworte – empfangen von Franz Schumi
Vater Jesus beleuchtet durch Beispiele aus der Heiligen Schrift, das das materielle Fasten nach den Kirchengeboten wertlos ist, und lehrt, warum und wann man meist geistig fasten soll, und also auch über das diesbezügliche Beten. Beleuchtungen
über das 40tägige Fasten Jesu. Der Apostel Matthäus
15, 11. 17 -19 schreibt: 11. Jesus
sagte: Nicht was durch den Mund hinein
kommt, verunreinigt den Menschen; sondern was aus dem Mund herausgeht,
das
verunreinigt den Menschen. 17.
Denn alles, was in den Mund kommt, geht in den Magen und nimmt seinen
natürlichen Ausweg. 18. Was
hingegen durch den Mund herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das
verunreinigt den Menschen, (wenn er nicht den Weg der 10 Gebote
Gottes und
der 2 Liebesgebote wandelt). 19. Denn aus dem Herzen (desjenigen, der
nach der Verstandesweisheit lebt) kommen
böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl, falsches
Zeugnis, Lästerung
usw. Dasselbe berichtet Markus 7, 18
– 23 über Mich,
was Ich über das Fasten sagte, er schreibt: Alles
was außen ist und in den Menschen geht, das kann ihn nicht gemein
machen; denn
es geht nicht in sein Herz, sondern in den Bauch, und geht aus durch
den
natürlichen Gang, der alle Speisen ausfegt. Und Er sprach: Was aus dem Menschen geht, das macht den
Menschen gemein; denn von innen, aus dem Herzen der Menschen gehen
heraus böse
Gedanken: Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei. Geiz, Schalkheit,
List, Unzucht, Schalksauge, Gotteslästerung, Hoffahrt, Unvernunft;
alle diese
bösen Stücke gehen von inner heraus, und machen den Menschen
gemein. Paulus schreibt über das
Fasten: Bei Gott gibt uns die Speise keinen Wert;
denn wir werden nichts mehr gelten, wenn wir essen, und nichts weniger
gelten,
wenn wir nicht essen. (1. Kor. 8, 8) Die
leibliche Übung ist wenig nütze. (1. Tim. 4, 8) Es darf
euch also niemand mehr über Speise oder Trank, oder in Hinsicht
der Feiertage,
Neumonde oder Sabbate verdammen. (Kol. 2, 16) Esset
daher alles, was auf dem Markte verkauft wird, ohne dem Gewissen
ängstlich nachzufragen
(1. Kor. 10, 35) (Ausgenommen sind Fleisch, Kaffee, Tabak und spirituöse Getränke nach der neuen
Ordnung für das geistige
Leben) Denn das Reich Gottes besteht nicht im Essen und Trinken, sondern in Gerechtigkeit, in Friede und Freude im heiligen Geiste. (Röm. 14, 17)
Es ist eine Tatsache, wer nicht
selber fastet
(wie gewöhnlich die Priesterschaft), der soll niemanden das Fasten
vorpredigen.
Wer Mein Diener und Lehrer Meines Volkes sein will, der muß
mit eigenen guten Beispielen voranleuchten; denn wie kann ein Mensch
andere
lehren, wenn er selbst außer Befolgung der Lehre steht? Oder
glaubt man damit
zu fasten, dass man sich mit Fischen und anderen fleischlosen Speisen
den Magen vollfüllt?! O, das nenne
Ich nicht fasten, sondern
nur die Speisen abwechseln. Fasten heißt, aus Liebe zu Gott von
allem dem sich
enthalten, was den Leib als Tempel des lebendigen Gottes entheiligt,
als: Fraß,
Völlerei, Unkeuschheit, Verleumdung, Fluchen, Anfeinden,
Böses tun und alle
übrigen Sünden, die gegen Gott und dem Nächsten begangen
werden; ferner die
Leibesbegierden zu zähmen und so den Leib zu veredeln und zu
vergeistigen
trachten. Das ist das Gott gefällige Fasten, welches Tag auf
Tag
fortgesetzt werden soll; alles übrige Fasten hat keinen rechten
Sinn, außer
wenn man aus eigenem Triebe, aus Liebe zu Mir, eurem Gott sich der
Speisen
enthält und eine Zeit wahrhaft fastet und betet. Doch verlange Ich
das nicht;
denn als Mich die Jünger Johannes des Täufers fragten: Warum fasten wir und die
Pharisäer so oft, und deine Jünger fasten nicht? Sagte
Ich ihnen: „Können wohl die Hochzeitsgäste
trauern,
so lange der Bräutigam bei ihnen ist?“ (Matth.
9,
14 – 15) Und so sage Ich auch euch: Liebt Mich und fastet nur an der Fleischlust und Fleischbegierden, so bleibe Ich bei euch; wann ihr Mich aber verliert durch eure Sünden, dann fastet wirklich geistig und leiblich, damit Ich wieder zu euch komme. So meine Ich das Fasten und nicht anders, euer Vater Jesus. Amen. Von Moses angefangen haben die
Juden im Jahre
gewisse Tage gehabt, an denen sie (laut dem Gebote Moses) fasten
mussten; die
Propheten mussten gar viel fasten, weil dadurch ihr Fleisch mehr herab
gestimmt
und ihr Geist offener und klarer wurde; - also mussten auch die (Hell-
) Seher
gar viel und oft fasten, auf dass sie helle Träume und Gesichte
bekamen. Wer
irgend eine besondere Gnade von Gott erhalten wollte, der musste Gott
ein
Gelübde machen, dass er so und so lange fasten und beten wolle,
bis ihn Gott
erhören werde, und wer also sein Gott gemachtes Gelübde hielt
und erfüllte, der
erhielt auch immer die erbetenen Gnade von
Gott, was
aus der Schrift des Alten Testaments bekannt ist. Ich (Jesus) hebe das Alte
Testament nicht auf;
wer da im guten Sinne fastet, der tut für sich zwar ein gutes
Werk; denn durch ein rechtes
Fasten und Beten zu Gott wird die Seele freier und geistiger; aber
selig wird
niemand durchs pure Fasten und Beten, sondern nur dadurch, dass er an
Mich
glaubt, und den Willen des Vaters im Himmel tut, wie Ich
euch
solchen verkünde und verkündet habe. – Wenn du dem,
der dir
Böses zugefügt hatte, Gutes erweist, und den segnest, der
dich flucht, damit
ihm Einsicht in sein böses Gebaren gegeben wird, so fastest du
wahrhaft. Was
beim Munde hineingeht zur Ernährung und Kräftigung des
Leibes, das verunreinigt
den Menschen nicht; aber was oft
aus dem Munde kommt, als Verleumdung,
Ehrabschneidung, unflätige Worte und Reden, böser Leumund,
Fluch, falsches
Zeugnis und allerlei Lüge und Gotteslästerung, das
verunreinigt den Menschen
und wer solches tut, der ist es, der wahrhaft das wahre Fasten bricht.
Das wahrhafte Fasten heißt sich selbst in Allem verleugnen, seine
ihm
zugewiesene Bürde geduldig auf seine Schultern zu nehmen und Mir
nachfolgen;
denn Ich Selbst bin von ganzem Herzen sanftmütig und geduldig!
– Ob aber dieses
oder jenes isst, um sich zu sättigen, so ist das einerlei; nur
soll ein jeder
darauf sehen, dass die Speisen rein (koscher) und auch gut
genießbar sind;
besonders sollt ihr mit dem Fleischessen
behutsam sein, so ihr am Leibe lange und dauernd gesund bleiben wollt;
das
Fleisch von erstickten Tieren dient keinem Menschen zur Gesundheit, da
es böse
Geister in den Nerven des Leibes erzeugt, und das Fleisch der als
unrein
bezeichneten Tiere ist nur dann gesund zu genießen, wenn es also
zubereitet
wird, wie Ich euch solches schon angezeigt habe. - (Aber von nun an (1892) enthalte
sich ein jeder,
wenn es ihm möglich ist, ganz vom Fleischgenuss). Wenn ihr (Apostel) aber
hinausziehen werdet in
alle Welt unter allerlei Völker in Meinem Namen, da esst, was man
euch
aufsetzen wird. – Aber esst und trinkt nie über ein rechtes
Maß, so werdet
ihr die rechte Faste halten; alles Andere aber ist Aberglaube und eine
große
Dummheit der Menschen, von der sie selbst erlöst werden sollen,
wenn sie es
selbst wollen. Was aber das Beten zu Gott betrifft nach der Art
der Juden, so hat solches nicht nur gar keinen Wert vor Gott, sondern
es ist
das ein Gräuel vor Ihm! Was
soll das ganze Lippengeplärr vor Gott dem Allweisen
bewirken, und besonders dann, wenn es noch
bezahlt werden muß an gewisse
privilegierte Beter,
die dann für andere beten, weil ihr Beten etwa allein kräftig
und wirksam sei?
Ich aber sage euch, so tausend solche Beter tausend Jahre lang ihre
Gebete vor
Gott vorplärren würden, da würde sie Gott noch
weniger erhören, als
das Geplärr eines hungrigen Esels; denn so ein Gebet ist kein
Gebet, sondern
ein wahres Gequake der Frösche in einem Sumpf, da es keinen Sinn
und keinen
Verstand hat und nie haben kann! – Gott ist in sich ein Geist von
höchster
Weisheit, hat den allertiefsten und lichtvollsten Verstand, und ist die
ewige
Wahrheit selbst; wer also zu
Gott wirksam beten will, der muß im
Geiste und in der Wahrheit beten. Im Geiste und in der Wahrheit aber
betet der,
der sich in das stille Liebekämmerlein seines Herzens begibt und
darin Gott
anbetet und anfleht; Gott, der alle Herzen und Nieren
durchforscht,
wird auch eure Herzen um so mehr schauen und gar wohl erkennen, wie und
um was
ihr betet und bittet, und wird euch auch geben, um was ihr also
wahrhaft im
Geiste und in der Wahrheit gebetet habt. Das vollends wahrhafte Gebet
aber
besteht in dem, dass ihr Gottes Gebote haltet und aus Liebe zu Ihm
Seinen
Willen tut! – Wer also betet, der betet wahrhaft und ohne Unterlaß!
– Also aber beten auch alle Engel der Himmel Gott ohne Unterlaß
an, da sie allzeit tun den Willen Gottes. – Gott will nicht mit euren Psalmen und
Psaltern
und Harfen und Zimbeln und Posaunen, sondern durch euer reges und
unverdrossenes Handeln nach Seinem Worte und Willen angebetet, verehrt
und
gepriesen sein. – Wenn ihr Gottes Werke
betrachtet und darin
stets mehr und mehr Seine Liebe und Weisheit erforscht und erkennt,
dadurch
in der Liebe zu Ihm wachst und selbst in euch weiser und weiser werdet,
so
betet ihr auch wahrhaft und bringt Gott ein rechtes Lob dar; alles
Andere
aber, was ihr bisher unter Beten verstanden habt, ist vollends leer,
nichtig und
wertlos vor Gott. – Meine Jünger aber sollen
nun auch so lange als
Ich als ein rechter Bräutigam ihrer Seelen unter ihnen bin, nicht
fasten; wenn
Ich aber einmal nicht also, wie jetzt, unter ihnen und bei ihnen sein
werde,
dann werden sie schon fasten auch mit dem Magen, so ihnen die
Lieblosigkeit der
Menschen wenig, oder oft auch nichts zum Essen geben wird. – Aber so lange sie nun bei Mir sind, sollen sie keinen Hunger und Durst leiden! (So Ev. Joh. V, 83 – 5.) Nicht aber habe Ich,
Jesus, gesagt, dass man nicht beten soll, im Gegenteil Ich Selber habe
das Vaterunser
gelehrt und sagte zu Meinen Zuhörern, dass das Beten den Menschen
zu Gott
erhebt und ihn von der Materie wegzieht. Ich war es doch, Der den
Aposteln im
Garten Gethsemane sagte:
„Wachet und betet, denn der Geist ist wohl willig, aber das
Fleisch ist
schwach“, daher kann es auch heute nicht anders ausgedeutet
werden, denn
Meine Worte bleiben ewig wahr und unveränderlich. Nur derjenige ist vom Beten ausgeschlossen, dessen Denken und Handeln rein göttlich ist und dieses kann niemand zuwege bringen, der nicht hoch in der ersten Wiedergeburt steht. Daher: Wachet und betet, dass euch der Satan des Fleisches nicht überrascht und zum Fall bringt; denn die menschliche Natur ist von der Materie und sie sympatisiert mit der Materie und diese ist die gefallene und gefestigte Seele Satans, daher flieht vor der Materie, denn sie ist und bleibt Satan, solange sie nicht durch euch erlöst, vergeistigt und vergöttlicht wird. Amen sage Ich, euer Vater Jesus.
Es ist ein Widerspruch zwischen Meinem
40tägigen Fasten,
welches kein Mensch ohne große und lange Übung und Gottes
Gnade zuwege bringt
und Meinen Worten durch die Evangelisten, dass
man
nicht materiell fasten soll. Wenn Ich Selber gefastet habe, bevor Ich
Mein
Lehramt antrat, warum sollte nicht dasselbe auch euch nützlich und
verdienstlich sein? Mein 40tägiges Fasten galt
nicht Meinem
Fleische, sondern Meinem Geiste in dem, dass Ich willig eine Handlung
an Mir
vornahm, welche wahrlich das Äußerste zu nennen ist. Ich
hatte keine Sünden,
die Versuchungen unterdrückte Ich leicht durch Meine
fortwährende Übung, daher
war Mein Fasten weder wegen Sünden, noch wegen Versuchungen,
sondern lediglich
Meine persönliche Sache, und daher kann niemand sich auf Mich
berufen: Ja, aber
Christus hat Selber gefastet! Denn Mein Fasten war der Vergöttlichung
Meines Leibes wegen vorgenommen und also auch, weil Ich Selber mit
göttlicher
Macht ausgestattet war, leicht durchgeführt. Es fragt sich nun: Wie wollt
ihr durch ein
solches und so langes Fasten eine höhere Vergeistigung erzielen,
da ihr nicht
einmal die geringsten Gaben und Gnaden habt und im Sündenmachen
tagein und
tagaus lebt?! Wie wollt ihr eurer Seele eine höhere Vergeistigung
geben, da
ihr euch noch in den allergewöhnlichsten Sünden bewegt? Seht
liebe Kinder,
nicht alles, was Ich tat, verlange Ich von euch, sondern nur geistiges
Fasten;
und das, was ihr aus eigener Liebe zu Mir tut, das hat bei Mir einen
Wert, mehr
verlange Ich von euch nicht. Amen.
Christliche-theosophische
Schrift
Nr. 58 Herz-Verlag |